Martin Häusler (TV Erkelenz) ist seit dem Verbandstag vor wenigen Wochen regulär als Ressortleiter Turniere und Turnierserie des Westdeutschen-Tischtennisverbands im Amt. Das Vorstandsmitglied des Tischtenniskreises Mönchengladbach erklärt, welche Zukunft Turniere aus seiner Sicht noch haben und was in der Planung ist.

Martin Häusler

Martin, wie lange bist du dem Tischtennissport eigentlich schon verbunden und selbst engagiert?
Ich bin schon seit über zwanzig Jahren engagiert, seit dem Jahr 2006 dann als Abteilungsleiter Tischtennis im TV Erkelenz. Meine sportliche ‚Karriere‘ war immer sehr schwankend in ihrer Intensität und sie ruht aktuell. Das wird sich vermutlich auch nicht mehr ändern.

Erkelenz ist bekannt für das Pfingstturnier. Wer hatte damals die Idee und wann gab es die erste Ausgabe?
Die erste Ausgabe gab es im Jahr 1994. Das bislang letzte Turnier haben wir 2019 ausgetragen. Der damalige Abteilungsvorstand hat es gestartet und von einigen Vereinsmitgliedern wurde es in den folgenden Jahren vorangebracht. Die Zukunft unseres Turnieres ist allerdings sehr ungewiss.

Wie hatte sich das Turnier weiterentwickelt, in Sachen Teilnehmerzahl, Internationalität – aber auch von der Spielidee her?
Es war von Anfang an ein reines Mannschaftsturnier. Zum zehnjährigen Jubiläum hatten wir ein Einzelturnier integriert, das wir aber dann 2010 wieder abgeschafft haben, weil es nicht vernünftig durchführbar war: Lange Wartezeiten und ein wirklicher intransparenter Modus kamen dabei rum. Damals ging die Organisation und alles auch nur auf Papier…

Siehst du aktuell Best-Practice-Beispiele gut organisierter Turniere mit ansprechendem Modus?
Jeder Veranstalter muss für sich den Modus finden, den er gut findet und auch überblicken kann. Mit MKTT, das für Vereine im WTTV kostenlos nutzbar ist, bekommt man eine gute Software an die Hand, um ein Turnier relativ leicht zu bewältigen. Für einen Turnierüberblick in NRW bekommt man in click-TT die Möglichkeiten einfach angezeigt. Über den (Q)-TTR ist es mittlerweile auch einfach, bei Turnieren bundesweit zu starten. Früher war die Spielklassenzuordnung auch ein Problem.

Wie schätzt du die aktuelle Anziehungskraft von Turnieren im WTTV ein ?
Die ist rückläufig und wird es wohl auch zukünftig sein. Da braucht man sich nur die Turnierstatistik anschauen. Corona hat sicherlich den Rückgang nochmals beschleunigt. Im Kontakt mit Turnierveranstaltern sagen viele dasselbe: Es wird immer schwieriger, Turniere durchzuführen, weil einfach keine Helfer*innen da sind. Es ist ja manchmal schon ein kleines Drama, einen Mannschaftsführer im Verein zu finden.

Welche Ideen hast du, das in Zukunft zu ändern ?
Die Turnierserie ,Andro-Cup‘ kann vielleicht das ein oder andere Loch schließen, wenn sich die Anzahl der anderen Turniere weiter verringert. Vielleicht brauchen wir auch mal neue Ideen wie den Sommer-Cup, gerade für die spielfreie Zeit außerhalb der Saison. Für die Jugend ist gerade auch eine Turnierserie analog zu den Erwachsenen in Planung. Die wird spätestens im nächsten Jahr starten.

Was muss ein Turnier haben, damit sich Spielerinnen und Spieler angesprochen fühlen ?
Das kann man pauschal nicht sagen. Veranstalter können nur ein Angebot machen. Die alten Traditionsturniere leb(t)en von der familiären Umgebung.

Vielen Dank!

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