Am 29.04.23 trafen sich die Schiedsrichtervertreter/innen der Bezirke und des Verbands zu ihrer BRSR-Tagung in Duisburg-Walsum.

Die Mitglieder/innen des WTTV fiebern dem 01. Juli 2023 entgegen. Ab dem Tag gilt die neue Struktur mit 13 Bezirken. Dann können viele Spieler/innen sagen, dass sie noch nie so hoch gespielt haben wie in der Saison 23/24. Es vergeht kaum ein Gespräch, in dem nicht die Strukturreform ein Thema ist. In welcher Liga werde ich spielen? Welche Mannschaften werden in meiner Liga spielen? Wie weit muss ich zu den Punktspielen zukünftig fahren? Wie viele Mannschaften wird es überhaupt im Damen-, Senioren- und Nachwuchsbereich geben? Welches Spielsystem wird in meiner Liga gespielt werden?

Viele Fragen drehen sich um den Spielbetrieb. Aber es gilt auch noch ganz andere Fragen zu beantworten. So gehen mit der neuen Struktur auch neue Gremien mit neuem Kompetenzzuschnitt einher. Erklären sich genügend Ehrenamtler/innen bereit, sich in den Funktionen zu engagieren? Wie geht man mit der Situation um, wenn eine Funktion nicht besetzt werden kann?

Alle diese Fragen lassen sich auch auf das Schiedsrichterwesen im WTTV anwenden. Welchem Bezirk werde ich als Verbandsschiedsrichter/in angehören? Welche Kolleginnen und Kollegen werden mit mir in meinem neuen Bezirk zugeordnet sein? Welche und wie viele Einsatzmöglichkeiten wird es in meinem Bezirk für mich und meine Kollegen/innen geben? Wer wird die Einsätze zukünftig planen? Wer wird der Vorsitzende für das Ressort Schiedsrichter und damit mein erster Ansprechpartner in meinem Bezirk sein? Um diese Fragen ging es unter anderem bei der BRSR-Tagung am 29.04.23 in Duisburg-Walsum. Es sollte eine ganz besondere und einmalige Sitzung werden.

Traditionell treffen sich Bezirks- und Verbandsvertreter/innen aus den Schiedsrichterausschüssen mindestens einmal jährlich zu einer Tagung, um wichtige Punkte im Dialog zu besprechen. Zu dieser Sitzung waren zusätzlich die zukünftigen Bezirksvertreter/innen eingeladen; eine gute Gelegenheit, sich über die Arbeit auf Bezirksebene auszutauschen und die Staffelstabübergabe zu organisieren. 11 von 13 Bezirke haben mittlerweile einen Ressortleiter Schiedsrichter. Neun Schiedsrichterkolleginnen und -kollegen (Mindestvoraussetzung für das Amt des Ressortleiters) fanden die Zeit, nach Duisburg anzureisen. Somit konnten sich die Tagungsteilnehmer/innen in Gesprächsdisziplin üben; für die „Regelhüter“ kein Problem.

In entspannter, aber auch konzentrierter Atmosphäre wurde die Agenda angegangen. In den letzten Monaten ist aus Schiedsrichtersicht auch jenseits der Strukturreform viel passiert. So erlebten wir nach langer Zeit in dieser Spielzeit einen Spielabbruch. Hintergründe und weitere Vorgehensweise wurden erörtert. Außerdem wurde die Situation rund um Turniere diskutiert: Wie können wir die Rahmenbedingungen für unsere Schiedsrichterkolleginnen und -kollegen verbessern, damit die Einsätze attraktiver werden? Erfreut zeigten sich die Anwesenden über die Entwicklung der Schiedsrichterzahlen. Ralf Simon als Ressortleiter für Ausbildung nutzte die Gelegenheit, das Ausbildungskonzept auch den „Neulingen“ kurz vorzustellen und zu erläutern, was auf sie in den Bezirken zukommen wird. Aber auch aus den anderen Ressorts gab es Einiges zu berichten. So stimmte Oliver Kurz auf die anstehenden Fortbildungsveranstaltungen ein. Gerhard Baltha gab einen Überblick über die Situation bei den Verbandsaufsichten sowie über die Einsatzplanung von Turnierveranstaltungen. Uwe Weng berichtete als Vorsitzender und Schiedsrichtervertreter über die Arbeit in den anderen Gremien und nutzte zugleich die Gelegenheit, die ersten Ehrungen in diesem Jahr für langjährige Verdienste als Schiedsrichter vorzunehmen. Er durfte Harald Faber und Ingo Goßmann für 15 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit als Schiedsrichter gratulieren. Anschließend gingen die amtierenden Bezirksschiedsrichterobleute Peter Geiger (Arnsberg), Manfred Hildebrandt (Mittelrhein), Ulrich Kraus (Düsseldorf), Harald Faber (Münster) sowie Alexandra Böhmert (OWL per Bericht) auf die Situation in ihren Bezirken ein. Aus Sicht der Einsatzplanung verlief die aktuelle Spielzeit bislang reibungslos. Erfreut zeigten sie sich über die zunehmende Anzahl von Schiedsrichtern/innen. Gleichzeitig wurde deutlich, dass die 13 neuen Bezirke aus Sicht des Schiedsrichterwesens zu klein sind, um zuversichtlich auf die kommende Spielzeit zu schauen. Die Anzahl vorhandener Schiedsrichter/innen sind in Relation zu den Einsatzmöglichkeiten im Ligabetrieb ungünstig auf die Bezirke verteilt. Erschwerend kommt hinzu, dass noch nicht alle neuen Bezirke einen Vertreter für das Schiedsrichterwesen gefunden haben. In der darauffolgenden Diskussion konnte dann gemeinsam ein Kompromiss erarbeitet werden, um den neuen Herausforderungen und Rahmenbedingungen zu genügen.

Der nächste Tagesordnungspunkt hatte zum Ziel, die Anträge beim nächsten Verbandstag am 13.08.23 in Essen abzustimmen. Zahlreiche Änderungswünsche wurden im Vorfeld zusammengetragen, um sie in diesem Kreis zu erörtern. Sowohl Erfahrungswerte aus der Praxis als auch der Wunsch für grundsätzliche Veränderungen waren die Impulsgeber. So wurde über weitere Hospitationen diskutiert, um Schiedsrichter/innen bei ihren ersten Turniereinsätzen als Oberschiedsrichter/in noch besser zu unterstützen. Aber auch Themen wie die zukünftige Organisation von Verbandsaufsichten und Turnieren standen im Mittelpunkt der Diskussionen.

Den Abschluss der Tagung machte dann doch wieder das Thema Strukturreform. Welche Aufgaben und Herausforderungen erwarten mich als Ressortleiter Schiedsrichter in einem Bezirk? Welches Know-How muss ich mir noch aneignen? Wie agieren die „alten Hasen“ in ihren Bezirken? Welche Gelegenheiten bieten sich an, mit den Schiedsrichterkolleginnen und -kollegen in Kontakt zu treten? Auf alle Fragen konnten Antworten und Anregungen gegeben bzw. gefunden werden. Gemeinsam, unkompliziert und schnell wurde ein Vorgehen vereinbart, wie der Übergang in die neue Struktur am 01.07.23 operativ ablaufen wird und wie dabei alle Verbandsschiedsrichter/innen des WTTV auf die neue Struktur vorbereitet und mitgenommen werden. Auch wenn alle amtierenden Bezirksvertreter/innen dem Schiedsrichterwesen sowohl als Schiedsrichter/in als auch als Funktionär/in treubleiben, bietet die Reform eine gute Gelegenheit, den amtierenden BRSR für ihre teilweise jahrzehntelange geleistete ehrenamtliche Arbeit zu danken. Denn ohne Ehrenamtler/innen würde der Tischtennissport nicht funktionieren. Diese ehrenvolle Aufgabe übernahm Uwe Weng stellvertretend für die Mitglieder des Ausschusses für Schiedsrichter des WTTV und überreichte den amtierenden BRSR jeweils eine Urkunde und ein Präsent.

Nach sechs Stunden lautete das Fazit der Tagung: Die neue Struktur kann aus Schiedsrichtersicht kommen. Wir sind bereit!

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