Dass Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter auch sehr viel Freude haben, die „Kelle“ selber in die Hand zu nehmen, hat sich Anfang Juni wieder gezeigt. Die Kollegen aus dem Tischtennis Verband Schleswig-Holstein haben die Sprotte in die Hand genommen und erstmalig nach der Pandemie den traditionsreichen Schiedsrichtervergleichskampf der Nordverbände und dem WTTV organisiert und durchgeführt. Er fand dieses Mal in der „Storchenmetropole“ Kiel statt.

Was am Anfang in einem kleinen Kreis nationaler Schiedsrichter/innen entstanden ist, hat sich mittlerweile zu einem Treffpunkt für alle „Regelhüter“ unabhängig von den persönlichen Zusatzqualifikationen entwickelt. Die Verbände aus Berlin, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Bremen, Hamburg und Nordrhein-Westfalen waren mit insgesamt 16 Mannschaften vertreten. Rund70 Schiedsrichter/innen folgten der Einladung, in den hohen Norden zu reisen. Einige Teilnehmer/innen nutzten direkt die Gelegenheit, ein paar Tage, teilweise mit der ganzen Familie, dranzuhängen, um noch mehr frische Seeluft zu tanken.

Der WTTV war mit drei Mannschaften angereist. Für einige Schiedsrichterkollegen/innen war es das erste Mal, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Sie waren beeindruckt von der großen Kulisse und erschöpft nach jeweils sechs Einzel- und Doppelspielen. Der Turniermodus ist darauf ausgelegt, dass sich alle Spieler/innen bis zum Schluss über Punkte und persönliche Glücksmomente freuen können. Zunächst wetteifern vier 4er-Mannschaften um den Gruppensieg. Die Platzierten bilden dann mit ihren Platznachbarn aus den anderen Gruppen eine neue Gruppe für eine weitere, finale Gruppenphase. D.h. die Erstplatzierten aus der ersten Gruppenphase spielten dann den Turniersieger untereinander Jeder-gegen-Jeden aus. Der WTTV war dieses Mal mit drei Mannschaften vertreten. Jürgen Heilken übernahm traditionsgemäß die Organisation und fungierte zugleich als Ansprechpartner für den ausrichtenden Verband. Die Mannschaften wurden nach QTTR-Punkten gebildet, so dass die Hoffnung bestand, ein Wörtchen im Kampf um die vorderen Plätze mitreden zu können. Unser Sport würde nicht Tischtennis heißen, wenn er so berechenbar wäre. Die Auslosung hatte unserer 1. Mannschaft eine relativ schwere und ausgeglichene Gruppe beschert. So musste sie sich im entscheidenden Spiel gegen die Hamburger geschlagen geben. Am Ende landete die Mannschaft auf einem beachtlichen 6. Platz. Für eine faustdicke Überraschung sorgte jedoch die zweite Mannschaft aus dem WTTV. Die „Südländer“ profitierten nicht nur von einer vermeintlich leichten Gruppe, sondern vor allem von ihrer Doppelstärke. In allen Gruppenspielen gewannen die „glorreichen Vier“ ihre beiden Eingangsdoppel. Das war schon die halbe Miete zum Sieg. So zogen sie auch als Gruppenerste in die Hauptrunde ein. Am Ende des Tages sprang ein sensationeller 4. Platz heraus. Unsere 3. Mannschaft hatte auch ihren Spaß und holte als einzige WTTV-Mannschaft einen Pokal ins Revier. Mit der „roten Laterne“, die mittlerweile auf LED umgestellt ist, strahlt stets ein Licht in NRW. Unsere Glückwünsche gehen an die Hauptstädter. Die 1. Mannschaft aus Berlin war hochgradig besetzt und wurde verdient Sieger des diesjährigen Schiedsrichtervergleichskampfs.

Die Siegerehrung fand wie gewohnt in geselliger Runde am Abend statt. Ein DJ sorgte für musikalische Untermalung, zwei Hochleistungsgrills für den kulinarischen Nachschub. Nach der pandemiebedingten Auszeit gab es viel zu erzählen und viele neue Teilnehmer/innen kennenzulernen. Den Abschluss der Veranstaltung machte jedoch der gemeinsame Besuch des Kieler Schifffahrtsmuseums in der Fischhalle. Nicht nur diese Halle, sondern auch die ganze Stadt hat eine bewegende, durch die deutschen Kaiser geprägte Geschichte hinter sich. Eine Führung durch die Ausstellung zeigte sie eindrucksvoll auf. Am Sonntagmittag war dann die Veranstaltung offiziell beendet. Das sonnige Wetter lud noch ein, ein paar Stunden länger am Kai bei den Kreuzfahrtschiffen zu weilen. Der nächste Schiedsrichtervergleichskampf der Nordverbände und dem WTTV ist bereits terminiert. Das Wiedersehen ist für Mitte Juni 2024 in Hamburg terminiert. Und wir werden wiederkommen. Darauf ein dreifaches Ahoi, ahoi, ahoi.

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