Damen 2. Bundesliga – Uentrop und Anröchte erreichen Saisonziele, Annen muss gehen
Für die DJK BW Annen hat es am Ende nicht ganz gereicht. Das Team aus Witten muss den Weg in die 3. Liga antreten. Auch drei Siege und ein Unentschieden in der Rückserie reichten nicht aus, den Abstiegsplatz zu vermeiden. Dagegen konnten die beiden anderen WTTV-Vertreter aus Anröchte und Uentrop die gesteckten Saisonziele sicher erreichen.
Beim TTK Anröchte hatte man zwar nach der erfolgreich verlaufenen Vorrunde, an deren Ende man mit nur einem Punkt Rückstand Tabellenplatz 2 belegt hatte, ein wenig mit dem Meistertitel geliebäugelt, doch hätte man dann im ersten Rückrundenspiel die SV Schott Jena schlagen müssen. In Jena reichte es jedoch nur zu einem Unentschieden. Und da die Thüringerinnen sich im weiteren Saisonverlauf keine Blöße mehr gaben, blieb der erste Tabellenrang außer Reichweite. Hinzu kam, dass Anröchte in den letzten drei Meisterschaftsspielen stark ersatzgeschwächt antrat. Drei klare Niederlagen waren die Folge.
Etwas ärgerlich war dies für den TuS Uentrop. In Hamm hatte man sich am letzten Spieltag auf ein reizvolles Saisonfinale gefreut. Immerhin knapp 60 Zuschauer hatten sich eingefunden. Doch dann trat Anröchte mit nur einer einzigen Spielerin aus der Erstvertretung an. Von einem spannenden Derby konnte auf einmal keine Rede mehr sein. An Position 3 und 4 waren die Spielerinnen vielmehr vollkommen überfordert.
Zum Glück für die Zuschauer hatten die in das obere Paarkreuz aufgerückten Spielerinnen des TTK einen guten Tag erwischt. Leonie Berger gelang ein recht sicherer 3:1-Sieg gegen Elena Shapovalova und damit der Ehrenpunkt für ihr Team.
Aber auch die erst 15 Jahre alte Litauerin Lukrecija Juchnaite wusste gegen die Nr. 1 der Uentroperinnen Oxana Fadeeva, deren TTTR-Wert mehr als 200 Punkte höher liegt, durchaus zu überzeugen. In einem offenen Schlagabtausch unterlag sie erst nach teilweise spannenden und sehr knappen Sätzen mit 1:3.
Nadine Sillus, Spielerin und Teammanagerin in einer Person, hatte sich von diesem Lokalderby deutlich mehr versprochen. Sie konnte im Anschluss ihre Enttäuschung nicht verbergen: „Der Spaßfaktor war heute extrem niedrig. Die eingesetzten Ersatzspielerinnen tun mir wirklich leid. Sie hatten auch nicht ansatzweise eine Chance. Wenn es ungünstig läuft, kann eine solche Vorgehensweise Auf- und Abstieg beeinflussen und damit zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen führen.“
Insgesamt zog Sillus im Hinblick auf die abgelaufene Spielzeit allerdings ein zufriedenes Fazit. „Wir wollten mit dem Abstieg nichts zu tun haben und möglichst im oberen Mittelfeld mitspielen. Das ist uns hervorragend gelungen.“
Zugleich warf sie einen Blick in die Zukunft und formulierte bereits die Ziele für die kommende Saison: „Auch in der neuen Spielzeit wollen wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Leider wird uns Rosalia Behringer, die eine hervorragende Rückrunde gespielt hat, verlassen. Wir wollen sie mit einer jungen Spielerin ersetzen. Da der Rest der Mannschaft bleibt, hoffe ich, dass wir auch in der kommenden Saison die Klasse halten werden. Wir spielen hier in Uentrop nun schon seit deutlich über zehn Jahren in der 2. Bundesliga und damit auf einem extrem hohen Niveau. Einmal haben wir sogar auf den Aufstieg in die 1. Bundesliga verzichtet. Es ist für unseren kleinen Verein wirklich schwierig, jedes Jahr die notwendigen finanziellen Mittel bereitzustellen. Ich hoffe, dass uns dies auch in den kommenden Jahren gelingen wird.“
Beste Spielerinnen: 1. Iryna Motsyk (TuS Fürstenfeldbruck) 14:2, 4, Oxana Fadeeva (TuS Uentrop) 12:6, 8. Aimei Wang (TTK Anröchte) 8:5.
Beste Doppel: 1. Motsyk/Nalisnikovska (TuS Fürstenfeldbruck) und Fariadanska/Styhar (TTC Langweid) jeweils 7:2, 5. Wang/Henrich (TTK Anröchte) 5:1, 6. Umemura/Tsutsui (DJK BW Annen) 4:1.
Zuschauer: 1. TTK Anröchte 625 (Durchschnitt 69), 7. TuS Uentrop 356 (Durchschnitt 40), 9. DJK BW Annen 274 (Durchschnitt 30).