Elf Freunde müsst ihr auf dem Platz sein. Die Schiedsrichtermannschaft des WTTV hat sich am sonnigen Sonntag, den 28.04.24 in Dortmund getroffen. Schließlich war für die meisten Regelhüter/innen an diesem Tag spielfrei. Auf dem Programm stand eine exklusive Führung durch das Deutsche Fußballmuseum. Auf den Spuren von Fritz Walter, Helmut Rahn, Sepp Herberger und vielen anderen bekannten Namen durchlebten wir die weltmeisterlichen Erfolge der deutschen Kicker. Wie konnte das Wunder von Bern geschafft werden? Was zeichnet Fritz Walter Wetter aus? Was stand auf dem Zettel, den Jens Lehmann aus dem Stutzen zückte? Und warum hat „Andi“ Brehme und nicht der „Lothar“ den entscheidenden Elfmeter im Finale gegen Argentinien geschossen? 1954, 1974, 1990, 2014. Diese Jahreszahlen kennt jeder Bub. Aber wann sind die Frauen Weltmeisterinnen geworden? 2003 und 2007. Und wann wurde ein deutscher TT-Spieler Weltmeister? Aber sind es nicht die kleinen Glücksmomente im Leben, an denen man sich erfreuen sollte?
Nach fast zwei Stunden sind wir dann in der Schatzkammer, dem Dortmunder Keller, angekommen. Echt oder Replikat? Das war die Frage. Zumindest hat uns die Kraft von Gold und Silber in den Bann gezogen, bevor es dann in die Geschichte der Bundesligen ging. Die Liste der Deutschen Meister ist sehr lang. Und jetzt wissen wir, warum auf der Trophäe für das Jahr 1922 zwei Deutsche Meister eingraviert wurden. Das Hinspiel wurde nach 189 Minuten wegen einbrechender Dunkelheit abgebrochen. Das Rückspiel ging beim Stande von 1:1 ebenfalls in die Verlängerung. Deren zweite Hälfte pfiff der Schiedsrichter aber nicht mehr an, da der 1. FC Nürnberg wegen Platzverweisen und Verletzungen zu diesem Zeitpunkt keine acht Mann mehr auf dem Rasen hatte. Einwechslungen gab es noch nicht. Die Entscheidung des Schiedsrichters entsprach jedoch nicht den damaligen Bestimmungen. Satzungsgemäß erklärte der DFB zunächst den HSV zum Meister. Doch Nürnberg legte Protest ein, der Abbruch hätte regeltechnisch nicht in der Pause erfolgen dürfen. Dem HSV wurde vom DFB nahegelegt, auf den Titel aus Gründen der Fairness zu verzichten, die Hanseaten gaben zähneknirschend bei. Fünf Stunden Fußball und doch kein Meister. Erst Jahre später entschloss sich der DFB, die Namen beider Vereine auf der Siegestrophäe einzugravieren. Aus dieser Situation wurde natürlich gelernt. Zum Glück gibt es im Tischtennis seit 1936 auch die Wechselmethode, nachdem bei einem WM-Spiel allein schon der erste Ballwechsel 130 Minuten gedauert hatte. Etwas eiliger hatten wir es dann, um zum gemütlichen Teil überzugehen. Bei einem spritzigen Getränk wurden die Erkenntnisse und Erlebnisse weiter vertieft. Dabei durfte der persönliche Rückblick auf die eigenen Spiele in dieser Saison nicht fehlen. Was unterscheidet den Schiedsrichter im Tischtennis jedoch vom Schiedsrichter im Fußball? Schließlich entscheidet ein/e Schiedsrichter/in in jedem organisierten Sport nach geltenden Regeln, Ordnungen und Bestimmungen. Und die gefühlte Fairness wird durch die Anwendung der offiziellen Regeln objektiviert. Im Sport geht es um Siege, Punkte, Ruhm und Ehre. Sieger an diesem Sonntag war unisono die Geselligkeit und die Gemeinschaft. Wir freuen uns schon auf die nächste Zusammenkunft. Der Termin steht schon fest. Am 06.07.24 findet wieder das beliebte Schiedsrichterturnier, dieses Mal in Köln-Mülheim, statt.