Mönchengladbach/Dormagen. Eine Arbeitsgruppe des WTTV hat Vorschläge für eine Strukturreform vorgelegt. Diese wurden am Montag erneut kontrovers diskutiert. Die Hoffnungen sind groß, vermeintliche Schwächen aber auch.

Quo vadis, Tischtennissport? Rund zwei Dutzend Verbands- und Kreisvertreter haben sich in Dormagen getroffen, um Kritik, Lob, Vorschläge und Anregungen zum Thema Strukturreform des Westdeutschen Tischtennis-Verbands (WTTV) auszutauschen. Und das in prominent besetzter Runde: WTTV-Präsident Helmut Joosten hatte eingeladen, hochrangige Funktionäre wie etwa Werner Almesberger (Vorstandsvorsitzender Sport) waren der Einladung gefolgt. Der Tischtenniskreis Mönchengladbach war durch seinen Vorsitzenden Klaus Taplick vertreten, außerdem durch den Breitensportbeauftragten Norbert Weyers sowie den stellv. Jugendwart Markus Vogelpoth.

Sinkende Mitgliedszahlen und Mehrfachfunktionen einzelner EhrenamtlerInnen – vor allem diese beiden Herausforderungen sollen angegangen werden. Eine WTTV-Arbeitsgruppe hat deswegen in den vergangenen Monaten zwei Modelle für eine neue Verbandsstruktur erarbeitet. Der Vorschlag sieht etwa vor, die Doppelstruktur aus Bezirken und Kreisen aufzulösen. 14 neue Bezirke sollen entstehen. Die künftigen Spielklassen werden neu eingeteilt. Für den (westlichen) Kreis MG bedeutet dies eine Zugehörigkeit gen Osten – zu Düsseldorf, dem Rhein-Kreis-Neuss sowie dem Kreis Mettmann. Außerdem soll Sportentwicklung in den Fokus rücken, damit Synergien etwa mit Kreis- oder Stadtsportbünden entstehen können.

Kritisch werden einige dieser Punkte gesehen: Wo sollen geeignete Personen gefunden werden, die als Sportentwickler ggf. Verbesserungen schaffen können? Wie kann verhindert werden, dass Fahrtzeiten für Mannschaften (insbesondere bei den Damen und der Jugend) deutlich länger, Strecken deutlich weiter werden? Wozu führen Kooperationen mit anderen (Sport-) Organisationen? „Es hat zahlreiche Versuche gegeben, mit Kreis- oder Stadtsportbünden und Schulen zusammenzuarbeiten, fast alle sind krachend gescheitert“, merkte Klaus Taplick an. Aus seiner Sicht ist das nur eine von vielen Risiken und Schwächen des Modells. Auch die Rekrutierung neuer Amtsträger werde absehbar unrealistisch. „Ich weiß, dass viele andere Kreis- und Vereinsvertreter das ähnlich sehen“, so Taplick. WTTV-Präsident Joosten hielt dem entgegen: „Wir planen eine großangelegte Aktion zur Suche nach Amtsträgerinnen und Amtsträgern.“ Er sei überzeugt, dass nur aktives Handeln zu einer besseren Zukunft führen könne. „Aktuell befinden wir uns zwischen einem Prozess und einem fertigen Produkt“, sagte Joosten. Konkrete Entscheidungen sind coronabedingt auf 2021 verschoben worden, doch Fragen zur Reform, das hat der Abend in Dormagen gezeigt, scheinen sich nicht mehr um das „Ob“, sondern das „Wann“ zu drehen.

Nächste Woche Freitag gibt es eine ähnliche Runde in Tönisvorst mit den Kreisvorständen aus den Kreisen Viersen, Krefeld, Kleve und Wesel…

Nach aktuellem Stand soll die Strukturreform aber erst zur Saison 2023/2024 durchgeführt werden.

 

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