Bericht: Stephan-Schulte-Kellinghaus
Direkt im Anschluss an das WTT Turnier in Berlin ging es am Donnerstag, den 30. März 2023 per PKW ca. 560 KM in den schönen polnischen Urlaubsort Wladyslawowo an der Ostsee.

Friedrich, Stephan und Nico

Am Freitag spielte morgens Friedrich Kühn von Burgsdorff gegen einen Polen (Gawlas), der mit der Penholder-Schlägertechnik agierte. Friedrich machte das sehr souverän und platzierte ihn immer wieder aus und kam so zu einem nie gefärhrdeten 3:0 Sieg. Auch sein zweites Gruppenspiel gegen einen Ukrainer, der ähnlich wie Friedi agierte gewann Friedi ungefährtet mit 3:0.

Im anschließenden Gruppenspiel wartete ein junger Usbeke (Akmedov) auf Friedrich. In diesem Spiel hat Friedi einfach keinen Fehler gemacht und Akmedov hatte nicht genügend Schlagkraft, um Friedi in Bedrängnis zu bringen.

In der anschließenden Runde (letzte 32) spielte Friedrich dann gegen den Italiener Giacomo Allegranza. Dieser spielte stark auf ging mit 2:0 Sätzen in Führung. Friedi blieb aber beharrlich und kämpfte unermüdlich weiter und gewann so alle kleinen Ballwechsel und schaffte es immer wieder, das hohe Tempo des Italieners aus dem Spiel zu nehmen. Im dritten Satz ging er dann durch zwei leichte Fehler seitens Allegranza in Führung, worauf dieser Time-out nahm. Danach war der Italiener wieder voll im Spiel und es wurde ein offener Schlagabtausch, bei dem Friedi am Ende dem hohen Tempo und dem Druck nicht mehr standhalten konnte. Das war in der gesamten Wettkampfwoche vielleicht das Highlight von Friedi. Trotz einer Top-Leistung bedeutete die Niederlage aber das Ende im U17 Wettbewerb.

Friedrich Foto: WTT

Auch Nico machte es sehr gut. Da er noch nicht so viele Weltranglistenpunkte hat, bekommt er gerade im U17 Wettbewerb immer eine schwierige Auslosung. Aber auch er zeigte eine wirklich tolle Leistung. Im ersten Spiel gegen den starken Israeli Avivi konnte  Nico die ersten zwei Sätze sehr ausgeglichen gestalten. Erst im dritten Satz hatte der Gegner dann auch Nico taktisch im Griff. Dennoch war die Leistung beim 1:3 sehr gut. Im anschließenden Spiel gegen Rehotun aus der Ukraine war es ganz lange offen und jederzeit sehr ausgeglichen. Obwohl der erste Satz klar mit 4:11 verloren wurde, kämpfte sich Nico voll ins Spiel, er ging auch mit 2:1 Sätzen in Führung. Aber der Ukrainer veränderte noch einmal die Taktik, so dass Nico mit den weichen Spins in Tischmitte Probleme bekam. Im fünften Satz konnte Nico mit geschickten taktischen Platzierungen umgehen, dass er immer Spins zum Ellbogen bekam. Nico kämpfte seinen Gegenüber regelrecht nieder und gewann im fünften Satz mit 11:6. Tolle Leistung!

Im Hauptfeld des U17 Wettbewerbs wartete dann mit Arthur Gromek ein sehr starker Pole auf Nico. Die Geschichte des Spiels ist schnell erklärt: der Pole war einfach zu stark, sehr gute Aufschläge und einen top ersten Ball mit viel Qualität ließen Nico nie richtig ins Spiel kommen. Dennoch ist das Erreichen des Hauptfeldes für Nico ein kleiner Erfolg, der auch mit wichtigen Weltranglistenpunkten belohnt wird.

Im U15 Wettbewerb wartete dann mit Nurmonov ein weiterer Usbeke auf Nico im ersten Gruppenspiel. Nico nahm sich für die Gruppe und diesen Wettbewerb viel vor, entsprechen nervös agierte er. Nach dem 1:1 Satzausgleich habe ich Nico daran erinnert, dass er einfacher spielen solle, zur Not auch mal nur den Ball auf den Tisch. Das half, Nico fand schnell den roten Faden wieder und gewann 3:1. Auch das folgende Gruppenspiel gegen einen linkshändigen Penholderspieler aus Polen (Szary) gestaltete Nico mit 3:0 erfolgreich. Überhaupt haben sowohl Friedrich, als auch Nico sich sehr schnell gegen verschiedene Spielsysteme zurecht gefunden.

Nico Foto: WTT/PHOTO_PLOHE

In der ersten Hauptrunde wartete dann mit Okomoto ein Japaner mit wirklich gefährlichen und trickreichen Aufschlägen. Nico machte es zwei Sätze lang sehr gut. In den Ballwechseln machte er sogar den stärkeren Eindruck. Am Ende waren für die verloren zwei Sätze vermutlich die immer wieder schwierigen Aufschläge verantwortlich, ansonsten hielt Nico stark dagegen und machte mit einer tollen Leistung ein top Spiel. Im dritten Satz ging es anfangs zu schnell. Nach einem schnellen 1:4 Rückstand war der Japaner dann nicht mehr aufzuhalten. Nico musste gratulieren, hat aber an sechs aufeinanderfolgenden Wettkampftagen einen wirklich guten Eindruck hinterlassen und er fasst in dieser Szene immer mehr Fuß. Das hat er auch nicht zuletzt mit seinem tollen Sieg gegen Lee Seongsoo mehr als unterstrichen. Sein Ziel muss es sein, in den kommenden Spiel mehr Konstanz ins Spiel zu bekommen, mehr Vertrauen zu seiner eigenen Stärke zu finden und am Ende muss er auch Lernen, das schlechte Phasen in einem Spiel immer wieder vorkommen, diese kann man auch überwinden.

Friedrich ging mit sehr viel Hoffnung und Zuversicht in den U15 Wettbewerb. Das bekamen seine Vorrundengegner auch deutlich zu spüren. An Setzposition 5 des Turniers hatte er auch eine gut machbare Gruppe erwischt. Sein Auftaktgegner Abdurashidov aus Usbekistan war beim 11:2, 11:3 und 14:12 (da hatte Friedi einen besonderen taktischen Auftrag) völlig chancenlos. Auch sein zweiter Gegner aus Thailand (Preachayan), der deutlich stärker war, konnte Friedi nicht wirklich gefährden. Die Auslosung versprach viel. Nach einem Freilos aufgrund der Setzung (Friedi hat schon so einige Weltranglistenpunkte!)  wartete ein der Singapur-Chinese Zhou Jinge in der Runde der letzten 32. Der Linkshänder zeigte sich nach verlorenem ersten Satz kaum beeindruckt, auch wenn Friedrich wirklich dominant agierte. Friedi bekam immer mehr Flips in Vorhand und konnte darauf nie so richtig mit einem guten Eröffnungsball agieren. Und wenn, dann blockte der junge Asiate so geschickt und gefährlich, dass Friedi auch nicht mit Power nachsetzen konnte. Es ging hin und her und im fünften Satz holte Friedi ein 4:7 immer mehr auf, kam auch auf 9:10 heran, schaffte aber leider nicht mehr den Turnaround. Schade, da war mehr drin und es hätte ein nicht so guter Gegner in der Runde der letzten 16 gewartet. Wenn, hätte und aber; so ist der Sport. Dennoch denke ich, dass sich Friedi nicht viel vorwerfen kann. Seine Leistung war gut, sein Gegner hat es geschickt gemacht und am Ende wurde ihm vor Augen geführt, dass er mit mehr Schlaghärte und schnelleren Beinen mehr Siegchancen hätte haben können.

Für mich waren die acht Tage auf Achse mit allen unseren Jungs (in Berlin waren ja noch Wim Verdonschot, Andre Bertelsmeier und Noah Hersel dabei) wirklich toll. Es ist schön zu sehen, wie jeder der Jungs kämpft, über sich und sein eigenes Spiel reflektiert und wie jeder an sich arbeitet. Die Jungs versprühen so viel Optimismus, Einsatzbereitschaft und Energie, dass es eine Freude ist, dabei sein zu können. Weiter so!

Ein großer Dank geht an der Stelle auch an die, die das alles möglich machen: in erster Linie natürlich die Familien der Kinder, den Partnern DTTB und Sportstiftung und persönlich möchte ich auch dem Präsidium des WTTV dafür danken, dass es für die Jungs auch alle Unterstützung gibt, die möglich gemacht werden kann.

So…und jetzt schaue ich mal, was Eireen gemacht hat, die erst in Wladyswlawowo war und dann in Berlin…..


Eireen Kalaitzidou erreichte beim WTT Youth Contender in Wladyslawowo in der U17-Konkurrenz nach zwei Siegen in der Gruppenphase das Achtelfinale. Dort unterlag sie der späteren Finalistin Zong aus China mit 0:3. In der U19-Klasse konnte sich die 15jährige nach der 0:3-Niederlage gegen Wang (CHN) und dem knappen 2:3 gegen die bereits 18jährige Sztwiertnia (POL) leider nicht für die Hauptrunde qualifizieren.
Beim WTT Youth Contender in Berlin spielte Eireen zuerst in der U17-Konkurrenz und konnte hier ihre beiden Gruppenspiele gegen Nagy (HUN) und Sie (SGP) souverän mit 3:1 und 3:0 gewinnen. Nach einem Freilos in der Runde der letzten 64 zog Eireen durch einen knappen Fünf-Satz-Sieg gegen Szosznyak (HUN) ins Achtelfinale ein. Hier unterlag sie dann deutlich mit 0:3 der Hongkong Chinesin Law.
In der Klasse U19 verlor die 15jährige dann in der Gruppe gegen die ältere Konkurrenz mit 0:3 gegen Matiunina (UKR) und 1:3 gegen Yen (HKG).
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