Der Tischtennissport in NRW steht vor einer gravierenden Strukturreform, an der schon seit einigen Jahren gearbeitet wird. Am Sonntag beim Verbandstag in Essen fanden die Arbeiten ihren – vorläufigen – Abschluss. Ab Sommer 2023 wird es somit eine Verwaltungsebene weniger geben. Aus NRW-weit fünf Bezirken werden dann 13, dafür entfallen aber die den Bezirken jetzt noch untergeordneten Kreise. Ziel der WTTV-Kommission, die diese Reform vorbereitet hat, war und ist vor allem, die sportlichen Strukturen an die politischen Grenzen anzupassen, um in Zukunft deutlich besser mit Kreis- und Stadtsportbünden zusammenarbeiten zu können.
Mit dieser konsequenten Handhabung waren nicht alle Vereine im Bereich des WTTV einverstanden. So hatten die gut 70 Delegierten der Kreise und Bezirke 21 Anträge von Vereinen zu verhandeln, die aus verschiedenen Gründen in einen anderen der 13 Bezirke wollen. Rund zwei Stunden lang wurden alle Anträge intensiv, gleichzeitig aber erfreulich sachlich diskutiert, am Ende über jeden einzelnen differenziert abgestimmt. Und so kam es, dass sieben der 21 Anträge angenommen wurden und diese Vereine zukünftig nicht dort Tischtennis spielen, wo sie politisch ab 2023 eigentlich hingehören.
Die meisten Abstimmungsergebnisse waren extrem knapp. 74:74 Stimmen gab es zum Antrag von SW Havixbeck, künftig weiter in Münster und Umgebung spielen zu dürfen statt ins Westmünsterland versetzt zu werden. Stimmengleichheit heißt: Antrag abgelehnt. Münsters Vereine werden also ab der Saison 2023/24 nicht mehr nach Havixbeck fahren. Übrigens auch nicht nach Appelhülsen (73:75 Stimmen) und Bösensell (70:78). Bitter für die drei Vereine, deren Anträge der Kreisvorsitzende Christoph Menges (1. TTC Münster), der zusammen mit seinem Vereinskollegen Frank Wobbe und Ralf Brameier (TuS Hiltrup) die hiesige Tischtennis-Szene in Duisburg vertrat, in der Sitzung erläuterte.
Der zukünftige neue Bezirk 4 wird auch einige Vereine aus dem östlichen Gebiet des politischen Kreises Warendorf beheimaten, die sich seit Jahrzehnten nach Ostwestfalen orientieren, u.a. aus Beckum und Oelde.
Nicht aber den TuS Wadersloh, dessen Antrag mit 78:70 Stimmen positive beschieden wurde – und der damit vom Bezirk Anrsberg nach Ostwestfalen wechseln wird. Zum Bezirk 4 werden mit dieser einen Ausnahme alle Vereine gehören, die den politischen Kreisen Steinfurt und Warendorf sowie der Stadt Münster zuzuordnen sind.
In der kommenden Saison wird noch in den alten Strukturen gespielt, der Strukturwechsel aber sportlich bereits vorbereitet. Den organisatorischen Rahmen steckt eine erste Versammlung der Vereine des neuen Bezirks 4 ab. Diese findet am kommenden Dienstag, 31.5., 20 Uhr in der Aula des Overberg-Kollegs statt.

Text: Ralf Brameier

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