Regel des Monats

Endlich geht die Saison los. Willi Wechsel fährt zu seinem ersten Punktspiel nach Ping-Pong-Town. Viel konnte er noch nicht trainieren. An der Turnhalle angekommen trifft er seinen ewigen Konkurrenten Anton Abwehr wieder. Er hilft heute in der gegnerischen Mannschaft aus. In der Vergangenheit gab es immer packende Begegnungen, die an Spannung und Spielzeit kaum zu überbieten waren. Bevor es jedoch zu dieser Begegnung kommt, geht es zuerst gegen Boris Ballon. Der erste Satz endete nach acht Minuten mit 11:8 für Willi. Sein Mannschaftsführer Sven Zeit hat die Uhr stets im Blick. Dabei weiß er, dass Unterbrechungen wie der Gang zum Handtuch oder auch das Holen des Balles außerhalb der Spielbox nicht zur gemessenen Spieldauer gehören.
Der zweite Satz beginnt. Auf einmal hallt es durch die Halle „Zeit“. Was ist passiert? Sven zeigt auf seine Stoppuhr: 10 Minuten gespielt. Es steht 9:8 für Willi. Sein Gegner fragt: „Wie geht es weiter?“. Willi verweist auf die Internationalen TT-Regeln A. Hier kommt die „Regel des Monats“:

15 Wechselmethode
15.1 Die Wechselmethode tritt in Kraft, wenn in einem Satz eine Spielzeit von 10 Minuten erreicht wurde und noch keine 18 Punkte erzielt wurden.
[…]15.3 Ist der Ball beim Erreichen der Zeitgrenze im Spiel, unterbricht der Schiedsrichter das Spiel. Danach schlägt der Spieler auf, der in dem zuvor unterbrochenen Ballwechsel Aufschläger war. Ist der Ball beim Erreichen der Zeitgrenze nicht im Spiel, ist der Rückschläger des unmittelbar vorangegangenen Ballwechsels der nächste Aufschläger.
15.4 Danach führt jeder Spieler bis zum Ende des Satzes abwechselnd nur noch einen Aufschlag aus. Sobald der Rückschläger oder das rückschlagende Doppelpaar 13 regelgerechte Rückschläge ausgeführt haben, erzielen sie einen Punkt.
15.5 Das Inkrafttreten der Wechselmethode ändert die Abfolge von Auf- und Rückschlag nicht.
15.6 Die Wechselmethode wird bis zum Ende des Spiels beibehalten.

Willi als erfahrener „Zeitspieler“ bittet seinen Mannschaftskollegen Frank Zähler, die Rückschläge laut zu sagen. Dazu stellt er sich neben den Schiedsrichter, um von ihm gut gehört zu werden. Nach fast einer Stunde endet das Spiel 3:1 für Willi. Völlig außer Atem geht Willi auf seinen nächsten Gegner Anton zu und spricht ihn an. „Anton, was hältst von der Idee, dass wir sofort mit der Wechselmethode starten?“ Anton schaut Willi erstaunt an und fragt ihn „Das geht?“

Sonja Schlau hört die Nachfrage und antwortet in der Geschwindigkeit eines Schmetterballs: „Na klar, sofern Ihr Euch einig seid.“

Denn unter 15.1 der ITTR A steht ergänzend:
[…] oder zu einem beliebigen Zeitpunkt, wenn beide Spieler oder Doppelpaare dies wünschen.
Damit war alles klar. Das Spiel beginnt direkt mit der Wechselmethode. Willi war erleichtert, als er nach 40 Minuten den Matchball verwandelte. Völlig erschöpft setzt er sich erst einmal auf die Bank.

Falls du weitere Situationen erlebt hast, in denen du dir die Frage gestellt hast, wie sie geregelt sind, dann kannst du dich gerne an den Ausschuss für Schiedsrichter wenden. Und wenn du mehrere Sportkameradinnen und -kameraden kennst, die sich für die Regeln interessieren, dann kommen wir auch gerne für einen Regelkundeabend vorbei. Wir freuen uns auf deine Anfrage.

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