Die Tischtennisabteilung der TuRa Elsen erinnert an ihren Ehrenabteilungsleiter, welcher am 16.10.2023 im Alter von 84 Jahren verstarb.
Es war im Jahr 1957, da trat der 18-jährige Elsener Ferdinand Wilhelm, genannt Wilfred, Ikenmeyer der TuRa Elsen bei, um als Gründungsmitglied die sechs Jahre zuvor aufgelöste Tischtennisabteilung wieder ins Leben zu rufen. Man startete mit nur einer Handvoll Spielern, doch die Zahl der Tischtennisbegeisterten in Elsen wuchs schnell und stetig an. Zunächst wurde eine Mannschaft im Spielbetrieb gemeldet, dann zwei und ab 1965 sogar vier Mannschaften. Wilfred fuhr Erfolge bei den örtlichen Kreismeisterschaften im Einzel und Doppel sowie mit seiner Mannschaft im Ligabetrieb ein.
Im Januar des Jahres 1968 fühlte sich Wilfred dann berufen, den Posten des Abteilungsleiters zu übernehmen – eine äußerst glückliche Entscheidung, wie die kommenden Jahre und Jahrzehnte zeigen sollten. Mit seiner ruhigen und sachlichen Art leitete er die Abteilung für die nächsten 26 Jahre, dabei stets offen und integrativ, dennoch bestimmt und beharrlich in der Sache wenn es sein musste. Sein Wort hatte Gewicht, er wurde gehört und respektiert. Ein passender Spitzname für Wilfred war schnell gefunden: Bossi.
Aber Wilfred hatte neben den Amtsgeschäften immer mehr als nur die sportlichen Erfolge der Abteilung – und die waren zahlreich in seiner Zeit – im Blick: Wilfred organisierte Abteilungswanderungen und -fahrten, er knüpfte Freundschaften zu anderen Vereinen und es gab die jährlichen Vereinsmeisterschaften und Sommerfeste der Abteilung. Für Elsen schlugen englische Nationalspieler auf und Damenmannschaften aus der Bundesliga kamen zum Freundschaftsspiel. Tischtennis in Elsen unter Ikenmeyer war mehr als nur Sport: Es war Gemeinschaft und Freundschaft mit einem blühenden Vereinsleben für Jung und Alt.
Und immer wieder ganz vorne mit dabei: Wilfred, welcher die Abteilung mit seinem positiven Wesen förmlich mitriss. Er inszenierte und spielte Theateraufführungen zum Abteilungsjubiläum oder unterhielt im Alleingang 1.500 Schützen im Festzelt unserer Freunde aus Eschbach (Taunus). Die von ihm verfassten Jahresrückblicke für die TuRa Chronik zeugten von einer Heiterkeit und Lebensfreude, wie sie in der heutigen Zeit manchmal nur noch schwer vorstellbar sind.
Aber sein Einsatz blieb nicht auf die Abteilung beschränkt. Mit seinem unermüdlichen Drang, sich in der Gesellschaft einzubringen, engagierte Wilfred sich in diversen Ämtern im Gesamtvorstand von TuRa Elsen, leitete für 26 Jahre den Tischtenniskreis Paderborn und erlangte mit der Ehrenplakette des Westdeutschen Tischtennisverbandes eine der höchsten Auszeichnungen auf Verbandsebene. Darüber hinaus engagierte Wilfred sich für seinen Heimatort Elsen. Sei es als sachkundiger Bürger oder auch lange Zeit als Hauptorganisator des Dorffestes.
Bis ins hohe Alter war Wilfred selbst aktiv an der Platte und auch nach seiner aktiven Zeit noch Stammgast bei den Heimspielen unserer 1. Herren, welche unter seiner Führung in den Achtzigern erstmals zur Verbandsliga aufstieg und dort auch heute noch Samstag für Samstag an die Platten geht. Wilfred nahm solange es ging aktiv am Vereinsleben teil, gab Ratschläge an jüngere Vorstandsmitglieder und informierte sich über die neuesten Ergebnisse und Tabellenstände der Mannschaften. Er feierte mit der Abteilung, wo er zu gegebenen Anlässen das TuRa Lied oder ein Prosit anstimmte.
Mit Wilfred geht für die Mitglieder der Tischtennisabteilung nicht nur ihr Ehrenabteilungsleiter, sondern ein langjähriger Mitspieler, Weggefährte und Freund. Er war wie kein zweiter eine Identifikationsfigur für den Tischtennissport in Elsen, an deren Spitze er für über ein Vierteljahrhundert stand. Von seinen Verdiensten und seinem Engagement profitiert die Abteilung noch heute. Danke Bossi und Gut Schlag.
Dominik Lüke, Schriftführer TuRa Elsen Tischtennis