Es erinnerte so ein bisschen an die Atmosphäre im Kreißsaal: Gut 60 Minuten nach Beginn der Zusammenkunft aller Beteiligten um 10:00 Uhr hatte der neue Bezirk 14 in St. Augustin-Menden das Licht der Tischtenniswelt erblickt – ohne große Komplikationen. Versammlungsleiter Reiner Dahm (HSG Siebengebirge-Thomasberg/Rhein-Sieg) betätigte sich erfolgreich als Geburtshelfer: Nachdem unter seiner Anleitung die Satzung von den anwesenden Vertretern der 27 (ab 11:00 Uhr dann 28) Vereine – somit ca. 30% der 93 im neuen Bezirk – ohne Gegenstimmen verabschiedet und Martin Dubbel zum ersten Vorsitzenden gewählt worden war – ebenfalls einstimmig bei zwei Enthaltungen –, übernahm dieser die Regie und führte zügig durch die Tagesordnung. Die Finanzordnung und auch die übrigen Ordnungen sowie die Ausschüsse erhielten gleichfalls einmütige Zustimmung – lediglich zur Gliederung der Finanzordnung gab es eine Nachfrage.

 

Eine weitere Stunde blieb dann den übrigen Punkten der TO vorbehalten: Lars Czichun als Vertreter des WTTV-Vorstands wies nochmals darauf hin, dass die Strukturreform als notwendig erachtet worden sei, weil einige Altkreise nicht mehr so handlungsfähig waren, wie gewünscht – insbesondere mangelte es an Jugendarbeit und es fehlten da die entsprechenden Ligen. Mit den neuen Bezirken erhofft man sich eine Bündelung von Aktivitäten und eine verstärkte Sportentwicklung. Der gerade neu gegründete Bezirk war übrigens der neunte (mit Bonn im Zentrum: Beethoven lässt grüßen 😉 ) von insgesamt dreizehn und ist von der Besetzung der Funktionsposten gegenüber den anderen am weitesten. Bei der Beteiligung an der Gründungsversammlung liegt man im oberen Mittelfeld.

Anschließend wurde der Haushaltsplan für das zweite Halbjahr 2023 von Jörg Brinkmann detailliert erläutert und ohne Änderungen genehmigt – wesentliche Information dabei war, dass der Grundbeitrag für die Vereine zunächst 100 Euro betragen wird. Ab 2024 sollen es dann 70 Euro sein, was jedoch noch zum nächsten Bezirkstag konkretisiert wird – grundsätzlich soll dieser Betrag jährlich der Kassenlage angepasst werden.

 

Nun fehlte nur noch der Namen für das ‚Neugeborene‘. Und da gab es dann reichlich Redebedarf: Denn die von einer Mehrheit der Vereine im Vorfeld vorgeschlagene Bezeichnung ‚NRW-Süd‘ fand nicht die Zustimmung des WTTV-Vorstands. Der Grund: Das NRW im Namen war bereits früher schon von der Politik kritisiert worden, als der Verband sich ‚TT-NRW‘ benennen wollte. Daher wollte man einem erneuten Konflikt aus dem Wege gehen. Trotzdem gab es bei den Vereinsvertretern im Haus Menden reichlich Diskussionen, ob man nicht doch auf Konfrontationskurs gehen sollte, da hier ein Mehrheitswunsch quasi ignoriert wurde. Am Ende siegte die Vernunft und nachdem eine knappe Mehrheit für eine Namenswahl noch in dieser Versammlung gestimmt hatte, wurden die übrigen Vorschläge zur Auswahl präsentiert – dies waren: ‚Bonn‘, ‚Süd‘, ‚Rheinland‘ ‚Eusibo‘ und ‚Erft-Rhein-Sieg‘. Gegen ‚Rheinland sprach die Tatsache, dass es eine Gliederung gleichen Namens schon im Nachbarbundesland gab. ‚Eusibo‘ ähnelte zu sehr der Firmenbezeichnung eines lokalen Süßwarenherstellers und ‚Süd‘ war zu unspezifisch. Es blieben die Optionen ‚Bonn‘ und ‚Erft-Rhein-Sieg‘. Letztere fand dann die einhellige Zustimmung der Anwesenden, mit einer kleinen Modifikation: Aus Gründen der Gleichbehandlung sollte keiner der ehemaligen Kreise in der Bezeichnung vorkommen. Dem wurde man mit einer kleinen Umstellung gerecht: Rhein-Erft-Sieg heißt nun der Bezirk, der die ehemaligen Kreise Bonn, Euskirchen und Rhein-Sieg zusammenfasst.

Unter dem TOP ‚Verschiedenes‘ informierte Oliver Schwesig letztendlich darüber, dass die Vereine einen Fragebogen erhalten werden, anhand dessen sie rückmelden sollen, mit welcher Mannschaftsstärke sie in den Bezirksklassen antreten wollen. Dementsprechend werden dann Ligen mit 4er- und mit 6er-Mannschaften angeboten. Die Festlegung ist nicht dauerhaft bindend: Vor jeder Saison kann ein Wechsel in eine Klasse mit anderer Mannschaftsgröße beantragt werden. Die Einzelmeisterschaften des Bezirks werden weiterhin an dem bisherigen Termin im Dezember stattfinden. Ein vorherige Qualifikation findet ggf. jeweils im Bereich der ehemaligen Kreise statt – die genaueren Kriterien werden dazu noch festgelegt. Und bei den Pokalrunden, die nun auf Bezirksebene ausgetragen werden gibt es ebenfalls eine ‚Nebenbedingung‘: In der ersten Runde werden hier zunächst regionale Duelle ausgelost.

Abschließend zu den Personalien des Vorstands: Neben Martin Dubbel (TV Rosbach/Rhein-Sieg) als erstem Vorsitzenden sind es Thomas Ehrenberg (SV Ennert/Bonn) als Stellvertreter, Jörg Brinkmann (SSF Bonn) als Vorstand Finanzen, Joachim Schollmeyer (Bonner SC) als Vorstand Kommunikation, Erwin Daniel (TV Kall/Euskirchen) als Vorstand Sportentwicklung, Oliver Schwesig (TV Bergheim/Rhein-Sieg) als Vorstand Sport und Hans Schramm (SSV Happerschoß/Rhein-Sieg) als Vorstand besondere Aufgaben. Gesucht werden noch ein Jugendvorstand, ein Delegierter für den Spruchausschuss und Mitarbeiter*innen im Ausschuss für sportpolitische Kontakte.

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