Deutsche Jungen-Mannschaftsmeisterschaften 2019.
Eindrücke von Ludger Santel vom 1. FC Gievenbeck.
2:2 10:9. Aufschlag Tim Artarov. Einige halten sich die Augen zu. Die Intensität ist greifbar. Dann: Punktgewinn Artarov. 3:2 und 11:9. „CHOOOOOOO“ hört man aus jeder Ecke der Halle und der riesige Fanblock tobt. Die Gievenbecker Nr. 2 macht im wahrscheinlich besten Einzels des ganzen Turniers den Punkt zum 4:4 im Finale gegen Hertha BSC Berlin.
Zu diesem Zeitpunkt riecht es nach einem kinofilmreifen Comeback: Nach 1:1 in den Doppeln gingen 3 Spiele in Folge verloren – Zwischenstand 1:4 – doch dank Siegen von Linus Ripploh, Lukas Bosbach und eben jenem Tim Artarov liegt das Momentum nun bei Gievenbeck.
Die zahlreichen Gievenbecker Fans und Eltern wittern lautstark die Siegchance. Aber wer die bisherigen Duelle mit Berlin kennt, weiß, dass jene immer ein konstantes Wechselbad der Gefühle sind – und sich immer alles noch drehen kann. Rückblick ins letzte Jahr: Da hatte man in der Vorrunde noch deutlich gegen Hertha verloren, um sie dann im Finale zu besiegen. Dieses Mal konnte man Berlin in der Gruppe mit 6:2 noch sicher in Schach halten, doch bekanntlich wiederholt sich die Geschichte. So auch dieses Mal – zu Gievenbecks Ungunsten.
Bei 4:4 gewinnen die starken Herthaner Benjamin Schulwitz und Quan Ho ihre Partien gegen Lukas Ebbers und Linus Ripploh und beweisen wieder einmal, dass Duelle zwischen Gievenbeck und Berlin ihre eigene Regeln haben. Endstand 6:4. Aus der Traum. Doch trösten können sich die Münsteraner nun mit dem ungeliebten, aber hervorragenden Vizemeistertitel. Wie schwer es ist, Titel zu verteidigen, zeigte die Fußball-Nationalmannschaft letztes Jahr eindrucksvoll.
In drei darauffolgenden Jahren jedes Mal das Halbfinale zu erreichen, einmal zu gewinnen und einmal Zweiter zu werden, ist herausragend. Es ist Ausdruck der unglaublichen Arbeit von Trainer Peter Luthardt, welcher am Abend davor mit einem persönlichen Fotoalbum von der Mannschaft überrascht wurde.
Was bleibt nun?
Ein fantastisches Wochenende,
ein Vize-Meister-Titel
und der Sieg im wahrscheinlich besten Einzel des Turniers.