Die Fahrt zu den Deutschen Meisterschaften nach Wetzlar stellte auch in diesem Jahr wieder einmal eine erfreuliche Reise für das WTTV-Team dar. Ein Titel im Herren-Einzel durch Timo Boll, ein halber Titel durch Benedikt Duda (an der Seite des Grünwettersbachers Dang Qiu) im Herren-Doppel, daneben zwei dritte Plätze ebenfalls im Herren-Doppel durch Robin Malessa/Gianluca Walther sowie Erik Bottroff/Alexander Flemming. Letzterer spielt in Hilpoltstein. Außerdem holte Benedikt Duda gemeinsam mit Sabine Winter (Kolbermoor) den dritten Platz im Mixed. Für dieses Ergebnis muss sich niemand nicht schämen, im Gegenteil – man kann damit sehr zufrieden sein. Einzig bei den Damen blieb der WTTV ohne Medaille. Hier konnte man im Vorfeld von den zum Teil noch sehr jungen Spielerinnen auch nicht mehr erwarten.
Robin Malessa/Gianluca Walther im Doppel-Halbfinale vor der Sensation
Herausragend waren die Ergebnisse im Herren-Doppel. Im Achtelfinale stellte der WTTV neun (!) von 16 Teilnehmern. Im Viertelfinale waren es noch vier von acht Paarungen. Und am Ende hatte Benedikt Duda die Nase ganz vorn. Besonders bemerkenswert war die Leistung des Duos Malessa/Walther, die beide beim Drittligisten 1. FC Köln spielen. Schon im Viertelfinale boten sie gegen Klein/Ort (jeweils 1. Liga) Herausragendes und siegten recht sicher mit 3:1. Doch im Halbfinale toppten sie das Ganze. Gegen das Nationalmannschaftsdoppel Ricardo Walther/Patrick Franziska zeigten sie ihr bestes Tischtennis. Im Entscheidungssatz lagen die Kölner sogar 10:9 vorne und hatten damit Matchball. Und den hämmerte Gianluca aus ungünstigster Position hauchdünn am Tisch vorbei. 2/3 der Tribünen-Besucher waren sich sicher: Der war dran. Doch die Schiedsrichter sahen das anders. Sie gaben den Punkt für die Gegner, die anschließend mit 12:10 die Oberhand behielten. Robin Malessa stellte dann aber nach dem Halbfinale klar: „Der Ball war tatsächlich nicht dran. Der ist hauchdünn drübergesegelt.“ Schade, die Deutschen Meisterschaften hätten ihre große Sensation gehabt.
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Das Gesamtbild
Schaut man genauer hin, kann man auch mit den übrigen Ergebnissen durchaus zufrieden sein. Leonie Berger, Anni Zhan und Miriam Jongen überstanden die Vorrunde und qualifizierten sich für das Hauptfeld. Nur Hannah Schönau und die nachgerückte Katja Brauner schieden aus. In der KO-Runde besiegte die hierfür gesetzte Nadine Bollmeier keine geringere als Chantal Mantz und unterlag nach gutem Spiel eine Runde später mit 1:4 der späteren Deutschen Meisterin Nina Mittelham.
Im Doppel erreichten Berger/Schönau die zweite Runde und verloren dort gegen die Erstliga-Routiniers Göbel/Krämer. Auch Nadine Bollmeier kam mit ihrer Partnerin Alena Lemmer in die zweite Runde. Dort war dann gegen Kaufmann/Pranjkovic Endstation.
Im Herren-Einzel setzten sich Dennis Klein, Robin Malessa, Lennart Wehking, Björn Helbing und Gerrit Engemann in ihren Vorrundengruppen durch. Einzig Thomas Pellny scheiterte knapp nach großem Kampf. Der WTTV stellte damit neun der 32 Teilnehmer des Hauptfeldes.
Einen großen Kampf lieferte in der Hauptrunde auch Michael Servaty. Erst zerlegte er den starken Abwehrer Daniel Kleinert nach allen Regeln der Kunst mit 4:0, dann nahm er auch Timo Boll immerhin einen Satz ab. Boll warf anschließend Benedikt Duda aus dem Turnier.
Im Mixed scheiterten Bollmeier/Wehking erst im Viertelfinale an den späteren Siegern Solja/Franziska. Winter/Duda holten den dritten Platz.
Der WTTV hat damit im Vergleich der Landesverbände seine Position behauptet. Insbesondere bei den Herren ist man ganz vorne mit dabei. Die Damen können dieses Ergebnis nicht ganz bestätigen. Hier bleibt zu hoffen, dass die jungen Spielerinnen (allen voran sicherlich die aktuelle deutsche Schüler-Meisterin Leonie Berger) in Zukunft noch weiter nach vorne kommen werden.