Nur sechs Jahre nach der Gründung des DTTB wurde auch im Kreis Wiedenbrück der erste TT-Verein gegründet. 1931 setzten sich in Rheda Theo Vogt, Heinz Strothmann, Heinz Voltmann, Erwin Steinbach, Heinz Erlenkamp und Karl Köhne zusammen und gründeten den TTC Rot-Weiß Rheda. Kurz nach der Gründung stellten sich bereits große Erfolge ein. Bis zur Gauklasse kämpften sich die Rhederaner hoch. Karl Köhne wurde Einzelmeister von Ostwestfalen-Lippe und gleichzeitig wurde der TTC Rot-Weiß Rheda auch Mannschaftsmeister. 1938 gab der TTC Rot-Weiß Rheda seine Selbstständigkeit und wurde Unterabteilung der TSG Schwarz-Gelb Rheda.

Der Krieg unterbrach dann eine weitere Ausbreitung des TT-Sportes. Aber schon im Jahre 1946 wurde der TT-Bezirk Ostwestfalen-Lippe gegründet. Es gab zwar noch keine eigenen Kreisverbände, der gesamte Bezirk wurde vielmehr zunächst in vier Kreisgruppen eingeteilt. Zur Kreisgruppe Bielefeld gehörten die politischen Kreise Bielefeld, Halle und Wiedenbrück. Schon zwei Jahre später wurde auch ein eigenen Kreisverband Wiedenbrück gegründet, da neben Rheda auch in Gütersloh, Spexard und Wiedenbrück TT-Vereine ins Leben gerufen wurden. Als erster Kreiswart wurde Gerd Mücke (Westfalia Wiedenbrück) gewählt. Doch die TT-Sportler hatten besonders in den ersten Jahren mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen. Turnhallen gab es kaum. Es wurde in Fabrikhallen, Gastwirtschaften oder Schulen gespielt. Das Spielmaterial mußte teilweise selbst angefertigt werden und sogar Bälle waren kaum zu bekommen. So war ein ordnungsgemäßer Spielbetrieb in den ersten Jahren auch nicht möglich. Eine wesentliche Besserung trat erst im Jahre 1950 ein. In diesem Jahr wurde Werner Lütkebohle (SV Spexard) zum Kreiswart gewählt. Mit der Wahl von Werner Lütkebohle hatte der heimische TT-Kreis einen echten Glücksgriff getan. Mit seiner enormen Einsatzbereitschaft sorgte Lütkebohle innerhalb kurzer Zeit für einen geordneten Spielbetrieb.

In den ersten Jahren erledigte er sämtliche Vorstandsarbeiten, bevor dann bei immer mehr Arbeitsaufwand der Vorstand erweitert wurde. Als Sportwart wurde Heinz Kreft (Victoria Clarholz) gewählt, der diese Position im Jahre 1963 wegen beruflicher Überlastung zur Verfügung stellte. Als Nachfolger von H. Kreft ist Konrad Linnemannstöns (DJK Wiedenbrück) nunmehr seit 36 Jahren als Sportwart tätig und damit löste er Egon Ramforth (PSV Gütersloh) als dienstältestes Vorstandsmitglied ab. Der Sportkamerad Egon Ramforth sorgte von 1956 bis 1980 als Kassenwart für geordnete finanzielle Verhältnisse in der Kreiskasse. Werner Lütkebohle führte den TT-Kreis von 1950 bis 1973 und ist seit 1973 Ehrenvorsitzender unseres Kreises. Seine Nachfolger waren In der Zeit von 1973 bis 1985 der Sportkamerad Klaus Jackmann (TTSV Schloß Holte-Sende) und von 1985 bis Mai 1997 Manfred Przybilla (DJK Avenwedde). Nachdem Manfred Przybilla von seinem Amt im Mai 1997 zurücktrat und bevor Ralf Bonen (TTSV Schloß Holte-Sende) im Januar 1998 dieses Amt übernahm, wurden die Geschicke des Kreisverbandes vom stellvertretenden Vorsitzenden Jürgen Kramme (TSG Rheda) geleitet.

Schon bald sorgten die heimischen Vereine auch nach dem Krieg für große Erfolge. Zunächst war es erneut die TSG Schwarz-Gelb Rheda, die im Heimischen Raum für Furore sorgte und zeitweise zu den stärksten Mannschften von Westfalen gehörte. Auch die Rhederaner Damen-Mannschaft kam in dieser Zeit groß heraus. Lore Hagedorn gehörte zur absoluten westdeutschen Spitzenklasse. Die Rhedaer Damen-Mannschaft wurde zweimal westfälischer- und einmal westdeutscher Vizemeister. Im Saal der Gastwirtschaft Neuhaus ging es in diesen Jahren oft recht hoch her. Fast alle deutschen Spitzenmannschaften gaben sich in Rheda ein Stelldichein und selbst die komplette Nationalmannschaft von Jugoslawien gastierte mit mehreren Weltklassespielern in Rheda. Im Jahre 1950 schaffte die erste Mannschaft der TSG den Aufstieg zur Oberliga. Doch schon kurze Zeit später löste sich diese Mannschaft auf. Einige Spieler wechselten zu anderen Vereinen und ein Teil der alten Strategen zog sich vom aktiven Sport zurück.

Während es in Rheda mit dem TT-Sport steil bergab ging, wurde Wiedenbrück zu einer neuen TT-Hochburg. Willi Bickmann (ehemaliger Westfalenmeister aus Bochum) leistete hier mit seinem Können und seiner langjährigen Erfahrung ausgezeichnete Aufbauarbeit. Die jungen Talente steigerten sich unter seiner Führung gewaltig und Jahr für Jahr stieg die Westfalia eine Klasse höher. Mit den Spielern Günter Teckentrup, Heinz Leickel, Bernhard Westhoff, Ralf Vollmer, Alfons Herbrügger und Gerd Vogelsang schaffte die Westfalia im Jahre 1952 erstmalig den Aufstieg zur Oberliga. Weitere junge Talente machten auf sich aufmerksam. So wurde bereits zu Saisonbeginn Hermann Garthoff für Gerd Vogelsang eingesetzt und im Laufe der Saison wurde Willi Vennhaus für Alfons Herbrügger Stammspieler. Doch der Abstieg konnte nicht verhindert werden. Aber nach zwei Jahren in der Landesliga schaffte die Mannschaft im Jahre 1955 den erneuten Aufstieg zur Oberliga und in der Saison 1955/56 wurde auch der Klassenerhalt geschaft. Aber in der darauffolgenden Saison 1956/57 konnte sich die Westfalia nicht mehr in der Oberliga behaupten. Die Manschaft gab aber erneut nicht auf und bereits in der darauffolgenden Saison 1957/58 wurde die Meisterschaft in der Landesliga errungen und man war in der nachfolgenden Saison 1958/59 wieder in der Oberliga vertreten. Mit Willi Vennhaus und Heinz Leickel ragten zwei Spieler in all den Jahren besonders heraus. Beide Spieler gehörten jahrelang zu den absolut stärksten Spielern von Ostwestfalen und erreichten auch mehrfach bei den Westdeutschen Meisterschaften das Achtelfinale. Bei den Bezirksmeisterschaften von Ostwestfalen-Lippe gab es 1957 ein reines Wiedenbrücker Endspiel, wobei sich W. Vennhaus gegen H. Leickel durchsetzte. Im Jahre 1958 wurde dann jedoch Heinz Leickel Bezirksmeister. Im heimischen Kreis dominierten diese beiden Spieler 15 Jahre recht eindeutig und standen sich in dieser Zeit mit wenigen Ausnahmen immer im Endspiel um die Kreismeisterschaft gegenüber. Mit viel Pech stieg die Westfalia nach der Saison 1958/59 aus der Oberliga ab und in der nächsten Saison konnte sich die Mannschaft auch in der inzwischen gegründeten Verbandsliga nicht behaupten. Die Talfahrt der Westfalia war nicht mehr zu stoppen. Doch bis zum Jahre 1966 war die Westfalia immer noch die stärkste Mannschaft des Kreises, bevor die große Zeit des ESV Gütersloh begann.

Unter der Regie von Bruno Metschulat wuchsen beim ESV Gütersloh mit Harald Rother (Schüler-Bezirksmeister von 1964) und Uwe Stegemann zwei große Talente heran. In Verbindung mit Dieter Mahne und Rudi Landwehr (beide heute aktiv bei der SV Avenwedde) und den Neuerwerbungen Harald Hagemann (TV Verl), Peter Eickhoff (DJK Gütersloh, heute SV Spexard) und Peter Johanntokrax (SV Brackwede) spielten die Eisenbahner bis 1970/71 in der Landesliga eine hervorragende Rolle. Als die Mannschaft dann für die Saison 1971/72 der Landesliga Münsterland zugeteilt wurde, wanderten Stegemann, Rother, Hagemann, Eickhoff und Johanntokrax nach Brackwede. Der ESV Gütersloh löste sich auf und die restlichen Mitglieder schlossen sich der DJK Gütersloh an.

Plötzlich machte ein bisher wenig beachteter Verein auf sich aufmerksam. Nach dem Zusammenschluß der Vereine TTSV Sende und der TT-Abteilung des VfB Schloß Holte im Jahre 1971 spielte sich der neugegründete TTSV Schloß Holte-Sende immer mehr in den Vordergrund. Seit Jahren war bereits in Sende und in Schloß Holte ausgezeichnete Jugendarbeit geleistet worden. Besonders die Gebrüder Otto wurden schnell über die Kreisgrenzen hinaus bekannt. Werner Otto wurde Stammspieler der Westdeutschen Jugendauswahl und qualifizierte sich gleich zweimal für die Deutschen Jugend-Meisterschaften. Im Spieljahr 1976/77 wurde der TTSV Schloß Holte-Sende überlegen Meister der Landesliga und schaffte hierdurch den Aufstieg in die Verbandsliga. Ein 4. Platz in der ersten Verbandsliga-Saison war der damalige Höhepunkt für die TT-Sportler aus Schloß Holte-Sende. Doch schon im zweiten Verbandsligajahr mußte der TTSV unter recht unglücklichen Umständen absteigen. Hiernach verließen dann mit den Gebrüdern Otto und Hugo Kempf gleich drei wichtige Stammspieler den Verein und so mußten die Holter die Vorherrschaft in dieser Saison an die Neuenkirchener Westfalia abtreten.

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