Fotos (alle): Jörg Fuhrmann
Bei den Nationalen Deutschen Meisterschaften der Jugend 19 am vergangenen Wochenende in Lehrte gab es für den WTTV einen tollen Medaillenregen. Am Samstag gegen 21.00 Uhr verwandelten die Bayern Naomi Prankovic und Tom Schweiger gegen Mia Griesel/Andre Bertelsmeier ihren ersten Matchball in einem hochklassigen und spannenden Mixed-Finale. Damit gewann Andre in Lehrte seine erste Medaille – in der Farbe „Silber“.

Der Tag über war sehr lang, die Mitfavoriten Annett Kaufmann/Wim Verdonschot verloren etwas überraschend im Viertelfinale gegen Josie Neumann (Hessen) und Louis Kraus (Bayern) in fünf umkämpften Sätzen. Ebenfalls im Viertelfinale scheiterte Eireen Kalaidzidou mit Tobias Sältzer.

 

In den Einzeln verkaufte sich unser „Schüler“ Friedrich Kühn von Burgsdorff sehr gut. Er führte gegen den späteren Finalisten und Mitfavoriten Lleyton Ullmann bereits mit 2:0 Sätzen und auch die weiteren Sätzen konnte Friedrich offen gestalten, aber Lleyton wurde immer stabiler und fokussierter und drehte das Spiel noch. Leider überstand Friedi die Gruppenphase nicht, konnte in einem tollen Spiel gegen Matej Haspel keinen seiner Matchbälle nutzen, so dass er trotz toller Leistung nicht die KO-Runde erreichte.

Andre und Wim gewannen mit jeweils 3:0 Spielen und 9:0 Sätzen locker ihre Gruppen und zogen ins Achtelfinale ein (die Zwischenrunde war ihnen damit erspart). Tobias Sältzer erreichte ebenfalls mit 2:1 die Hauptrunde, er verlor etwas überraschend in der Gruppe gegen den Niedersachsen Bennet Robben. Auch Marko Panic zeigte eine wahnsinnig tolle Leistung, besiegte den Titelverteidiger Matthias Danzer (Bayern) mit 3:2 Sätzen und gewann damit ohne Niederlage seine Gruppe.

Johann Magnus Mahl war seine Grippe leider noch etwas anzumerken, trotz guter Leistung gelang ihm kein Sieg in der Gruppe. László Mohácsy war ein wenig unser Pechvogel, denn er wurde trotz guter Leistung mit 2:1 Siegen in der Gruppe nur Dritter und erreichte damit nicht die Zwischenrunde. Leonid Yakymchuk war seine Nervosität bei seinem ersten Start für den WTTV doch ein wenig anzumerken. Er blieb im Einzel leider sieglos in der Gruppe hängen.

 

Bei den Mädchen gewann Eireen Kalaitzidou deutlich ihre Gruppe ohne Niederlage.
Luisa Düchting spielte gut, jedoch fehlte ihr in den entscheidenden Phasen etwas der Mumm und die Überzeugung sich durchsetzen zu können. Sie unterlag Jele Storz (Ba-Wü) knapp mit 1:3; mit dem gleichen Ergebnis danach leider auch gegen die spätere Gruppensiegerin Boguslavska (Niedersachsen), so dass sie als Gruppendritte „hängenblieb“.

Hannah Pollmeier, die wir, wie Marko Panic am Abend gebührend aus der Jugendzeit verabschiedet hatten (sind beide im letzten Jugendjahr), kämpfte um jeden Ball, konnte aber leider auch nicht in die Zwischenrunde einziehen; dennoch verbuchte sie einen Einzelsieg in der Gruppe gegen eine unangenehm spielende Berlinerin mit einem Anti-Belag und kurzen Noppen auf dem Schläger.

Mariia Bodnar, die auch in der kommenden Saison noch U15-Spielerin sein wird, spielte gut, führte gegen ihre Gegnerinnen Stefanska (Niedersachsen) und Stelting (Hessen) mit 2:1, konnte aber am Ende kein Spiel für sich verbuchen. Unser Küken Rhea Zhu Chen, die noch U13 (!)-Spielerin ist, konnte leider ebenfalls kein Spiel gewinnen, jedoch war ihr unbekümmerter Auftritt in den Spielen sehr erfrischend anzusehen.

Im Achtelfinale ging es dann zur Sache. Andre hielt Matej Haspel klar mit 3:0 in Schach, Wim Verdonschot gewann gegen den Vorjahressieger Danzer mit 3:2 nach toller Leistung. Leider konnte Marko Panic gegen Hase (Bayern) seine Leistung aus der Gruppe nicht ganz wiederholen und Tobi Sältzer machte gegen den Favoriten Senkbeil ein tolles Spiel, verlor aber dennoch mit 1:3.

Eireen wurde von einer toll aufspielenden Nguyen aus Baden-Württemberg etwas überrascht und lag im fünften Satz schnell mit 2:6 hinten und konnte dann am Ende bei 10:9 und 11:10 zwei Matchbälle nicht nutzen.

Am Finaltag (Sonntag) war die Spannung schon beim Einspielen zu spüren. Viele der Spielerinnen und Spieler kämpfen um die Medaillen und möglicherweise noch um Plätze für das Team, welches vom Deutschen Tischtennis-Bund zu den Jugend Europameisterschaften geschickt wird.
Gestartet wurde mit dem Doppel. Rhea und Mariia spielten toll und gewannen sogar ihr Auftaktmatch, genauso wie Hannah und Luisa, die  anschließend noch die Chance hatten, ins Viertelfinale einzuziehen (gegen Fischer/Merk). Leider verloren sie trotz toller Leistung etwas unglücklich. Eireen und ihre Partnerin Jele Storz machten es besser und gewannen am Ende sogar Bronze.
Glückwunsch zu diesem Erfolg!

 

Bei den Jungs spielte Leonid mit seinem „Abwehrkollegen“ Rau aus Hessen ein tolles und attraktives Doppel, sie gewannen ihr erstes Spiel und verloren dann nur unglücklich gegen zwei Jungen aus Niedersachsen (Kohne/Robben). Wim und Marko spielten toll auf. Nach einem leichten Sieg in ihrer ersten Runde standen sie den Favoriten Danzer/Schweiger gegenüber. Beide Jungs spielten und harmonierten toll miteinander und gewannen dieses spannende Spiel mit 3:2 und erreichten somit das Halbfinale. Auch dort ging es in den fünften Satz, jedoch leider mit dem besseren Ende für Zimmermann (Sachsen) und Itagaki (Bayern). Diese Kombination stand dann Lleyton Ullmann und Andre Bertelsmeier im Finale gegenüber. Hier gewannen der Hamburger Ullmann mit Andre am Ende sicher und verdient mit 3:1 die Goldmedaille, nachdem man im Halbfinale Hollo und Hübgen (Bayern und Saarland) ausschalten konnte.
Herzlichen Glückwunsch!

 

Im Einzel der Jungen war kaum zu prognostizieren, wer das Rennen machen würde, weil die Dichte an guten Spielern sehr hoch war. Wim und Lleyton Ullmann spielten ein Match auf Messers Schneide, in dem ständig die Führungen im fünften Satz wechselten. Wim konnte zuvor schon einen 0:2 Satzrückstand egalisieren, musste am Ende aber etwas abreißen lassen und verlor den entscheidenden Satz mit 6:11. Schade, da der Niederlage eine tolle Leistung entgegenüberstand.

 

Andre hatte es mit Vincent Senkbeil (Niedersachsen) zu tun. Er gewann den ersten Satz recht sicher, kam aber im zweiten mit der ein oder anderen Umstellung von Vincent nicht zurecht. Trotz des 1:1 Satzausgleiches war Andre der immer aktivere und mutigere Spieler und gewann letztlich verdient mit 3:1 und hatte damit schon einmal die Bronzemedaille sicher.

Im Halbfinale wartete der Bayer Maik Hollo, der anfangs stark aufspielte, vor allem mit seiner Rückhand die Bälle gut verteilte und dafurch manchen Punkt gewinnen konnte. Andre stellte aber am Satzende bei 7:10 noch einmal sein Spiel um, veränderte Platzierungen und drehte mit viel Mut den Satz noch um.  Auch im zweiten Durchgang war es lange knapp. Obwohl Andre schnell mit 4:1 führte, lag er anschließend mit 7:8 hinten, so dass am Ende mit 8:11 der Satzausgleich hingenommen werden musste. Andre veränderte ein paar Aufschläge und einige Platzierungen im Rückschlagspiel und bekam das Spiel immer besser in den Griff, so dass er am Ende mit einer überzeugenden Leistung mit 11:6 und 11:2 die Sätze drei und vier gewann. Damit war das Finale gesichert.

 

In diesem traf Andre auf seinen Freund und Trainingspartner Lleyton Ullmann. Andre kam toll ins Spiel und dominierte den ersten Satz nach Belieben. Auch im zweiten Satz lag er schnell in Führung und es sah nach einer deftigen Packung für den Hamburger aus. Aber Lleyton kämpfte sich ins Spiel zurück, hatte hier und dort mal einen helfenden Netzroller, konnte mit seiner Rückhand die Partie besser steuern und „klaute“ so den zweiten Satz. Andre ließ sich aber wenig beeindrucken und machte im dritten Satz kurzen Prozess. Auch am Anfang des vierten Satzes bekam er Lleyton schnell in den Griff. Ein Timeout des Gegner nahm Andre noch einmal ein wenig den Rhythmus, so dass das Spiel ausgeglichener wurde. Andre musste bei 9:10 einen Satzball abwehren, verwandelte dann aber beim Stand von 11:10 seinen ersten Matchball nach toller Leistung.
Herzlichen Glückwunsch, Andre! Deutscher Meister 2023!!!
Bericht Stephan Schulte-Kellinghaus

Alle Fotos von Jörg Fuhrmann

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