Am 14. Und 15. Oktober fand in der Wuppertaler Bayer-Halle und mit Germania Wuppertal als Ausrichter die erste Bezirksmeisterschaft unsere neu gegründeten Bezirks statt. Schauen wir uns zunächst einige Zahlen an:
Von den 288 Teilnehmern* kamen 196 aus dem ehem. Kreis Düsseldorf und 92 aus dem ehem. Kreis Bergisch Land. Dabei stellte Borussia Düsseldorf allein gut 30% aller Spieler* (87), gefolgt von TuS Derendorf (22) und Champions Düsseldorf (19). Die stärksten Kontingente aus dem Bergischen kamen von SV Union Velbert (14), SSV Germania Wuppertal (12) und SW Velbert (11). Bei den Erwachsenen hielten sich die Ufos (under forties) (46, 32m/14w) mit den Senioren* (44, 41m/3w) die Waage, während im zahlenmäßig dominierenden Jugendbereich (198, 136m, 62w) das gender gap mit etwa 2:1 vergleichsweise am schwächsten war (soziologisch interessante Frage: liegt das am Alter oder an der Generation? Oder an beidem?). Schließlich demonstriert die Vereinswertung (s. Grundlage und ranking s. pdf) auf den ersten Blick die Dominanz von Borussia Düsseldorf, während auf den zweiten Blick (Punkte je Teilnehmer*) die Spieler* von SV Union Velbert (9) knapp von den Borussen* (7,78) und den Derendorfern* (5.95) lagen. Ohne hier die Altersklassen weiter durchzurechnen (nächstes Jahr, versprochen!) bildet die Vereinswertung m.E. auch gut ab, welche Vereine im Bezirk (sicher mit teils sehr unterschiedlicher finanzieller Ausstattung) erfolgreiche Jugendarbeit betreiben.
Zum Spielgeschehen:
In den Gruppenspielen des 32-Feldes (1x no show) der Herren-A-Klasse gab es kaum Überraschungen – der TTR lügt nicht, er irrt sich bloß manchmal –, so dass im Achtelfinale der Herren-A-Klasse Borussia Düsseldorf (6 TN) und Velbert (4 TN) bereits dominierten. In der optisch, technisch und taktisch auffallendsten Begegnung traf Takuto Teramae (Borussia Düsseldorf, Tages-TTR 2138) auf den jungen Abwehrspieler Leonid Yakymchuk (SV Union Velbert; Tages-TTR 2027). Gegen die extrem rotationsstarken Abwehrbälle (man sah: Rotation geht auch mit dem Plastikball, nur eben technisch anders) und gefährlichen, meistens gut getimten Zwischenattacken setzte Teramae ebenso rotationsstarke Topspins, Rhythmuswechsel sowie viel Bein- und Kopfarbeit und die erforderliche Geduld ein, um sich schließlich in vier spannenden Sätzen mit vielen sehenswerten Ballwechseln mit 12-10, 9-11, 12-10 und 11-9 durchzusetzen.
Im Viertelfinale setzen sich dann Teramae gegen Julian Wulkesch (TTV Ronsdorf; T-TTR 1925), Timotius Köchling (SV Union Velbert; T-TTR 2239) gegen Ilja Blonstein (Mettman Sport; T-TTR 1969) und Toni-Ivano Ramljak (SV Union Velbert; T-TTR 2059) gegen Micheal Kalaitzidis (Borussia Düsseldorf; T-TTR 1944) jeweils deutlich in drei Sätzen durch. Deutlich spannender dagegen verlief das Spiel zwischen dem frischgebackenen Senioren-40-Bezirksmeister Thorsten Sindermann (Mettmann Sport; T-TTR 1960) und dem Ronsdorfer Sebastian Luckey (T-TTR 2053), die dieser nach 1-2 Satzrückstand schließlich noch sicher für sich entscheiden konnte (11-6, 7-11, 9-11, 11-5, 11-5). Diese Partie, wie auch ganz besonders Luckeys knappe und am Ende dramatische Halbfinal-Niederlage gegen Ramljak (11-9, 9-11, 9-11, 20-22!) machte augenfällig, wie durch den Plastikball in den langen Topspin-Rallyes ab einem bestimmten Leistungsniveau auch athletische Qualitäten der Spieler* (Geschwindigkeit, Beweglichkeit, Ausdauer, Schlagbeschleunigung) wieder stärker ins Gewicht fallen.
Im anderen Halbfinale konnte der junge Düsseldorfer Teramae dem Velberter Köchling zwar einen Satz abnehmen, doch setzte sich der Turnierfavorit am Ende deutlich durch (11-3, 6-11, 11-6, 11-6). Im Finale wehrte sich Ramljak nach Kräften, konnte aber die Dominanz seines äußerst rückhandstarken Gegners nie entscheidend brechen. Nach 11-2 im zweiten Satz segelte bei 10-9 im Dritten ein defensiver Ball an die hintere Tischkante – der Teufel, nein: wo sind die Kantenbälle, wenn man sie wirklich braucht?? – und machte Timotius Köchling zum ersten Herren-A-Meister unseren neuen Bezirks.
In der Doppelkonkurrenz stand sich dann im Finale mit Köchling/Steinberg und Ramljak/Yakymchuk zwei Velberter Paarungen gegenüber. Das jüngere, aber auch niveaumäßig homogenere Doppel konnte von den Schnitt- und Rhythmuswechseln zwischen Angriff- und Abwehr profitieren und führte bereits mit 2-1 und 9-7, als Yakymchuk dann zwei Fehlaufschläge hintereinander unterliefen. Darauf reagierten Köchling/Steinberg postwendend mit einem toten Netzball, um dann mit 12-10 zum 2-2 auszugleichen.
Ramljak/Yakymchuk verhielten sich jetzt wie ein richtiges Doppel, lachten über die ganze Sache und gewannen den Entscheidungssatz souverän mit 10-4. (Das besonders in den unteren Spielklassen verbreitete Gejammere über Netz- und Kantenbälle ist nicht nur schwer zu ertragen, sondern auch für den Jammernden [Frauen sind hier explizit nicht mitgemeint] selten zielführend).
Die Damen-A-Klasse (14 Teilnehmerinnen) gestaltete sich mit 10 Borussinnen nicht nur quantitativ zu einer erweiterten Vereinsmeisterschaft. Insofern ist die Leistung von Juliia Pelykh (TV Benrath;T-TTR 1625) hervorzuheben, die erst im Halbfinale an der Topfavoritin Rhea Zhu Chen (3. Bundeliga Nord; T-TTR 1751) scheiterte. Chen und Jolanda Willberg (Oberliga NRW; T-TTR 1688) erreichten erwartungsgemäß das Finale, wobei Chen unterwegs immerhin zwei Sätze abgeben musste. Das war vielleicht auch ein Vorzeichen auf eine kleine Überraschung im Endspiel, das Willberg in drei äußerst knappen Sätzen (14-12, 12-10, 11-8) für sich entscheiden konnte.
Glückwunsch auch hier an unsere erste Bezirksmeisterin der A-Klasse! In der Doppelkonkurrenz gab es wie bei den Herren ein spannendes Fünfsatz-Finale auf Vereinsebene (diesmal: Borussia), in dem Kryvosheia/Buhai sich gegen Hanke und Bögershausen mit 11-7, 13-11, 12-14, 8-11 und 11-4 durchsetzen.
Bei den Jungen 19 schieden die beiden letzten Nichtborussen (Nik Flesch und Alexander Steinberg, beide SV Union Velbert) bereits im Viertelfinale aus. Das Endspiel konnte Jiahe Tong (T-TTR 1780), der seit dieser Saison im Herrenbereich für die TG Neuss in der Landesliga antritt, für sich entscheiden. Nach einer schwierigen Gruppenphase mit einer Niederlage gegen den etwa 100 Punkte niedriger gerankten Vincent Kanwischer und einem Satzverlust gegen den etwa 200 Punkte niedriger gerankten Niklas Feldkämper kopierte Tong seine dynamisch ansteigende Gesamtentwicklung gleichsam in das Turnier und setzte sich gegen Moritz Kopper (SV Union Velbert; T-TTR 1743), Alexander Steinberg (SV Union Velbert; T-TTR 1845), Arda Yenen (Borussia Düsseldorf; T-TTR 1878) und schließlich Rian Patra (Borussia Düsseldorf; T-TTR 1799) durch. Dieser Lauf brachte ihm neben dem Bezirksmeistertitel auch ein sattes Plus von 42 TTR-Punkten ein. Im Doppel gab es hier einmal ein spannendes Duell der beiden führenden Vereine, in dem Steinberg/Flesch (SV Union Velbert) gegen Spill/Yenen (Borussia Düsseldorf) einen 0-2 Satzrückstand in einen hauchdünnen Sieg (8-11, 4-11, 11-5, 13-11, 12-10) verwandelten.
Zur Konkurrenz der Mädchen 19 stellte Borussia Düsseldorf zehn der insgesamt neunzehn Teilnehmerinnen. Dieses Kontingent erreichte dann beeindruckende neun der zehn Plätze im Achtelfinale. Im Viertelfinale waren die Borussinnen unter sich. Im Finale siegte Helene Hanke (T-TTR 1499) über Greta Bögershausen (T-TRR 1399). Auch das Doppel-Finale blieb sozusagen in der Familie: Bögershausen/Hanke setzten sich gegen Khattab/Li mit 3-0 glatt durch.
Eine Nachlese zur den Jugend- und Seniorenklassen folgt an dieser Stelle, aber zu einem späteren Zeitpunkt.