Die Tischtennis-Gemeinschaft trauert um einen seiner größten Kümmerer. Dieter Steffen, der noch am 21. September das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine langjährigen und herausragenden Verdienste, insbesondere im Tischtennissport, aus den Händen von Staatssekretärin Andrea Milz erhalten hatte, verstarb am 01. November im Alter von 83 Jahren.
Dieter Steffen war neben seinem ehrenamtlichen Engagement auf internationaler, Bundes-, Verbands- und Bezirksebene insbesondere für die Belange des Kreises Herford und des Vereins TTC Mennighüffen e.V. jederzeit Ansprechpartner und hat die von ihm übernommenen Aufgaben stets pflichtbewusst wie akribisch wahrgenommen und ausgeführt.
Im Januar 1962 schloss sich der pensionierte Schulleiter der Grundschule Mennighüffen-Ost seinem TTC Mennighüffen an und wurde 1963 zum Vorsitzenden gewählt. Ganze 56 Jahre hatte er dieses Amt inne und wurde anschließend zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Zudem stand er 49 Jahre, von 1964 bis 1992 und 1998 bis 2019, an der Spitze des Tischtennis-Kreises Herford, wo er 1992 ebenfalls zum Ehrenvorsitzenden ernannt wurde. Unter seiner Federführung richtete der TTC Mennighüffen annähernd 40 Veranstaltungen auf Bundes- und Verbandsebene aus.
Bei all seinen Tätigkeiten lag ihm immer besonders die Kinder- und Jugendarbeit am Herzen. Im WTTV war Dieter Steffen von 1967 bis 1969 Sachbearbeiter für Seniorenerklärungen im Jugendausschuss, ehe er von 1969 bis 1987 das Amt des Jugendwarts inne hatte. Auf Bundesebene engagierte er sich seit 1997 als Vizepräsident Jugend im Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB), nachdem er dort zwei Jahre lang als Beisitzer des Jugendausschusses im Einsatz war. Der gebürtige Prager gehörte bis 2001 dem DTTB-Präsidium an und wurde anschließend als Ehrenmitglied im DTTB aufgenommen. Jahrzehntelang hat Dieter Steffen eine hervorragende Jugendarbeit geleistet und den Nachwuchsbereich gefördert und mitgeprägt, unter anderem war er maßgeblich an der Entwicklung der ersten nationalen Internate, in Duisburg und Heidelberg beteiligt.
Seine außergewöhnlichen Aktivitäten zum Wohle des Tischtennissports führte er auch auf internationaler Ebene fort. Von 1986 bis 2010 war er Repräsentant des DTTB im Jugendkomitee der ETTU, ab 1991 als Stellvertretender Vorsitzender, ab 2003 übernahm er dort den Vorsitz.
Aber nicht nur den Tischtennissport prägte Dieter Steffen nachhaltig. In seiner Tätigkeit als Präsident des Kreissportbundes (KSB) Herford von 2009 bis 2020 brachte er auch gesellschaftsrelevante Themenfelder voran. Dieter Steffen war sich stets der Bedeutung ehrenamtlichen Engagements und der Anerkennung dessen bewusst, was er ja selbst wie kein Zweiter vorlebte. So initiierte er beispielsweise einen eigenen Ehrenamtspreis für den Sport im KSB Herford.
Persönlich verdiente sich Dieter Steffen für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement ebenfalls etliche Auszeichnungen. Im Jahre 2000 erhielt er die Ehrenplakette des WTTV, 2012 die Sportplakette des Landes NRW, die höchste Auszeichnung in NRW, und 2014 den Albrecht Nikolai-Pokal des WTTV. Zudem überreichte der DTTB ihm die goldene Ehrennadel.
Der WTTV trauert mit den Angehörigen um eine große Persönlichkeit unseres Sports und um einen liebenswerten Menschen.