Erkelenz. Im Gasthaus Müller’s Platz begrüßten Kreisjugendwartin Kathi Nowroth und Stellvertreter Markus Vogelpoth rund zwei Dutzend Vereinsvertreter in Erkelenz zum ersten Kreisjugendtag. Drei Freiwillige für den neuen Jugendausschuss sind gefunden.

Angesichts der Situation hätte die Stimmung durchaus gedrückt sein dürfen. Immer weniger Vereine im Tischtenniskreis Mönchengladbach haben Nachwuchsspieler. Immer mehr Probleme zieht das nach sich. Aus diesem Grund hatte der Vorstand die Anregung angenommen, einen Kreisjugendausschuss ins Leben zu rufen. Der Anspruch an diese Projektgruppe ist kein geringerer als der, gemeinsam mit dem Vorstand und den WTTV-Experten einen Weg aus der Abwärtsspirale zu finden.

Welche Herausforderungen warten, brachte Norbert Weyers in einem Impulsvortrag auf den Punkt. Wenn keine Kinder in die Vereine kommen, fehlt es in erster Linie an Spielern – und infolgedessen dann an tatkräftigen Helferinnen und Helfern, die sich im Vereinsleben engagieren und das Sportsystem am Leben erhalten. „Wo das Problem liegt, da liegt auch die Lösung“, sagte Weyers: mehr Engagement bei der Gewinnung von jungen Mitgliedern. Konkret schlug der WTTV-Breitensportbeauftragte Weyers vor, einen Bundesfreiwilligendienstler einzustellen, der Kindertraining flexibel in verschiedenen Vereinen anbieten könnte. Zudem lobte Weyers den Ansatz, Kräfte und Kapazitäten zu bündeln und gemeinsame Trainingsnachmittage anzubieten. Mit dem TuS Wickrath und dem TTC Breyell sei das bereits 2018 in Ansätzen gut gelungen. Mini-Meisterschaften und Kooperationen mit KiTas und Schulen seien weitere Optionen, die jeder Verein mit Hilfe von Eltern und erwachsenen Spielern habe.

Die ersten Freiwilligen, die sich am Freitag dazu entschlossen, im Jugendausschuss tätig und aktiv zu werden: Philipp Spahn (TTC Waldniel), Sukirthan Satheeshkumar (TuS Wickrath) und Kevin Sieben (TTC BW Breyell). Der ASV Süchteln sowie Borussia Mönchengladbach, zwei große Vereine im Kreis, müssen jeweils nochmals nachfragen, ob ein Jugendlicher aus den eigenen Reihen Interesse hat. Weitere Mitglieder werden gesucht.

Für Markus Vogelpoth war der Abend ein erster Schritt in die richtige Richtung. „Jeder Verein hat jetzt noch mal die Chance, Jugendliche anzusprechen. Wir werden uns dann Anfang 2020 mit dem ersten Kreisjugendausschuss zusammensetzen.“ Kathi Nowroth blickt ebenfalls voraus: „Der nächste Schritt ist es jetzt, mit dem WTTV die Jugendordnung für die Bezirke und Kreise zu erarbeiten.“ Für den 24. November ist eine Veröffentlichung geplant.

Hans-Georg Dewitt, Jugendwart des TuS Wickrath, sprach zudem weitere Probleme im aktiven Spielbetrieb an. Informationen zu Wettkämpfen und Turnieren müssten einfacher und leichter zugänglich gemacht werden, ob zentrale Spieltage mit mehreren Duellen an einem Tag sinnvoll seien, stellte er kritisch infrage. All das zeigt, wie viel Arbeit noch bevorsteht. Aber auch, wie viel Potenzial es noch gibt.

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