Erfurt/Erkelenz. Eher unverhofft ist der Erkelenzer Spitzenspieler Frank Picken in das Teilnehmerfeld der Senioren 40 nachgerückt. Bei seiner DM-Premiere verkaufte er sich teuer. Es bleibt nach dem Wochenende für ihn und für den Rheydter Wolfgang Graßkamp das Fazit, dass Siegen nicht alles ist.

Frank Picken in Erfurt.

Mit Superlativen und großen Namen hatte diese Veranstaltung beileibe nicht gegeizt. Das „größte nationale Sportereignis“ für Senioren, so hatte der Deutsche Tischtennisverband geworben, wurde 2019 in Erfurt ausgetragen. In der größten Stadt Thüringens also spielten die besten Senioren in sieben Altersklassen in zwei riesengroßen Sporthallen um die Meisterschaften. Und gleich nebenan: das bekannte Erfurter Sportgymnasium, benannt nach keinem Geringerem als dem Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit: Pierre de Coubertin. Eine Ehre für jeden, der dort aufschlagen durfte – für Frank Picken (TV Erkelenz) zum Beispiel.

Die Nachricht kam gerade einmal zwei Tage vor dem Turnier: Am Donnerstag musste der Erkelenzer Spitzenspieler kurzerhand seinen Plan verwerfen, beim heimischen Erka-Pfingstturnier mitzuwirken: Zunächst als vierter Ersatzspieler gelistet, war Picken unverhofft in das Startfeld der Senioren 40 nachgerückt. Gemeinsam mit Wolfgang Graßkamp (TuS Rheydt-Wetschewell, Senioren 70) vertrat er den Tischtennis-Kreis MG. Keine Frage, dass er sich die Chance auf seine allerersten Deutschen Meisterschaften nicht entgehen lassen wollte. Picken blickt auf ein kräftezehrendes, ereignisreiches Wochenende zurück, an dem das Wort „leider“ leider ein wenig zu häufig fallen sollte.

„Im Mixed und im Doppel hatte ich mit meinen jeweiligen Partnern leider keine Chance“, so Picken, der an der Seite von Doppelpartner Maik Hoffmann in Runde eins ausschied (1:3). Im Einzel sah es zwar ganz anders aus. Nach der Gruppenphase am Samstagabend musste sich Picken aber mit einer Bilanz zufrieden geben, die einerseits zeigt, warum er seit Jahren zu den Ausnahmespielern in der Region zählt – und die andererseits kaum bitterer hätte sein können: Mit drei Niederlagen, bei einem Satzverhältnis von 5:9 (119:148 Bälle), beendete er die Gruppe. „Im ersten Spiel konnte ich drei Matchbälle leider nicht nutzen“, sagte Picken, der auch im dritten Spiel einen Ball zum Spielgewinn vergab. Gegen Matthias Hummel (ByTTV, 2:3), Dirk Keller (PTTV, 1:3) und Horst Geyer (HeTTV, 2:3) reichte es knapp nicht für das ersehnte Erfolgserlebnis.

Trotz der knappen Niederlagen bleibt die Erkenntnis, dass Picken allenfalls die Erfahrung, nicht aber das spielerische Niveau gefehlt hat. Frei nach Pierre de Coubertin, der bereits vor mehr als 100 Jahren befand: „Das Wichtigste im Leben ist nicht der Triumph, es ist der Kampf; das Wesentliche ist nicht, gesiegt, sondern sich wacker geschlagen zu haben.“

Graßkamp im Doppel Deutscher-Vizemeister

Zu feiern gibt es allerdings etwas für den Tischtennisverein in Rheydt-Wetschewell etwas: Bei den Senioren 70 sicherte sich Wolfgang Graßkamp an der Seite von Doppelpartner Roland Stephan den Titel Deutscher Vizemeister 2019. Auch im Einzel konnte Graßkamp zwei Siege einfahren. Der etatmäßige Landesliga-Routinier verpasste aber bei einem Satzverhältnis von 7:7 hauchdünn als Gruppendritter den Einzug in die K.o-Phase.

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