
Meister Eder fährt zum offenen TT-Turnier nach Engelskirchen. Der erste Schnee hat sich angekündigt. Aber zum Glück ist es in der Halle muckelig warm. Die Gruppenauslosung hat ergeben, dass er direkt im ersten Spiel auf „Meister Chief“ trifft. Nach dem üblichen Handshake beginnt das Einspielen von bis zu zwei Minuten. Nach ein paar Ballwechseln sagt Meister Chief zu Meister Eder: „Was spielst Du für ein Holz? Ist es überhaupt zugelassen? Der Ball klingt so hell beim Schlagen.“ Meister Eder erwidert: „Es ist Marke Eigenbau. Ich will es heute mal unter Wettkampfbedingungen testen.“. Die Frage nach der Zulässigkeit konnten sie sich beide nicht beantworten und wenden sich an die Turnierleitung. Patrick Patrol aus der Turnierleitung zuckt nur mit den Achseln, sieht aber Annegret im Tisch 7 spielen. In der TT-Szene ist bekannt, dass sie eine ausgebildete Schiedsrichterin ist. Sie wird in die Konsultation hinzugezogen. Es fällt ihr sehr leicht, auf die passende Textpassage in den Int. TT-Regeln Teil A hinzuweisen.
Hier kommt die Regel des Monats:
4.1 Größe, Form und Gewicht des Schlägers sind beliebig, das Schlägerblatt jedoch ist eben und unbiegsam.
4.2 Das Schlägerblatt besteht in seiner Dicke zu mindestens 85 % aus natürlichem Holz. Eine Klebstoffschicht innerhalb des Blattes kann mit Fasermaterial wie Carbonfaser, Glasfaser oder Presspapier verstärkt sein, darf jedoch nicht dicker sein als 0,35 mm oder mehr als 7,5 % der Gesamtdicke ausmachen; ausschlaggebend ist der geringere Wert.
Annegret schaut sich das Schlägerblatt genauer an. Es sieht ganz danach aus, dass es nur aus gleichmäßigen Lagen unterschiedlicher Hölzer besteht.
Meister Chief fragt nun Patrick Patrol aus der Turnierleitung, ob der Schläger vom Meister Eder nun zugelassen ist. Es fällt ihm sichtlich schwer und sagt: „Ich vertraue der Expertise von Annegret und lasse den Schläger zu.“
Falls du weitere Situationen erlebt hast, in denen du dir die Frage gestellt hast, wie sie geregelt sind, dann kannst du dich gerne an den Ausschuss für Schiedsrichter wenden. Und wenn du mehrere Sportkameradinnen und -kameraden kennst, die sich für die Regeln interessieren, dann kommen wir auch gerne für einen Regelkundeabend vorbei. Wir freuen uns auf deine Anfrage.